Eifeler ist um 100 000 Euro reicher Der Quiz-Champion: Über Gauck und den Papst auf den Quiz-Thron

Menningen/Mainz · Günter Hinkes aus Menningen gewinnt eine ZDF-Show und 100 000 Euro. Vor einem Promi zittert er besonders - und hat seine Mühe.

 Er hat den Thron bestiegen: Günter Hinkes ist neuer Quizchampion. Hier zeigt er sich bei seiner Leidenschaft, dem Theaterspielen.

Er hat den Thron bestiegen: Günter Hinkes ist neuer Quizchampion. Hier zeigt er sich bei seiner Leidenschaft, dem Theaterspielen.

Foto: TV/Taunusbühne

Es herrscht Stille im ZDF-Studio in Mainz. Günter Hinkes aus Menningen steht neben Moderator Johannes B. Kerner am Kandidatenpult. Vor den Fernsehschirmen schauen etwa drei Millionen Menschen zu. Das Licht ist gedimmt, lediglich vier grüne Kreuze brechen die Dunkelheit. Sie erscheinen vor den Sitzen der prominenten Fragesteller und stehen für die richtigen Antworten von Günter Hinkes. Vier hat er schon, eine fehlt. Dann ist er um 100 000 Euro reicher.

Der Moderator und Journalist Frank Plasberg stellt die entscheidende Frage: „Welcher spätere Bundespräsident war von 1990 bis 2000 Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen?“ Hinkes schaut nach oben, lächelt leicht, blickt wieder zu Plasberg und antwortet: „Joachim Gauck.“ Goldrichtig. Der Eifeler schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. Er kann es nicht fassen. Goldenes Konfetti regnet von der Studiodecke – Günter Hinkes ist neuer Quizchampion.

„Ich hätte nie gedacht, dass ich so weit komme“, sagt der Champion dem TV nach der Sendung. Und zeigt sich gleich diplomatisch: „Mein Gegner im Finale hätte es genauso verdient gehabt wie ich. Ich habe auch mit ihm mitgezittert.“

Die Regeln der Quizshow sind leicht erklärt. Der Kandidat tritt nacheinander gegen fünf Prominente an, jeweils in deren Fachgebiet. Besiegen die Kandidaten alle Gegner, dann stehen sie im Finale, in dem jeder Prominente eine weitere Frage stellen  darf. Wer dort mehr richtige Antworten auf Lager hat, ist Quizchampion.

Gleich der erste Promi ist zugleich Hinkes’ Angstgegner: Comedian Bastian Pastewka. „Ich dachte nur: ‚Um Gottes Willen, bitte nicht direkt Film und Fernsehen’“, sagt der Eifeler. Das sei die Kategorie, vor der er den meisten Respekt habe und außerdem sei „die erste auch immer die schwerste“.

Aber es läuft besser als gedacht. „Es kamen zufälligerweise Fragen, die ich wusste und bei denen ich die Filme gesehen hatte“, sagt Hinkes nach der Sendung. Ein Beispiel: Welche wahre Geschichte aus den 70er-Jahren erzählt Regisseur Ridley Scott in seinem neusten Film „Alles Geld der Welt“? Wissen Sie es? Die Auflösung gibt es am Ende des Textes. Günter Hinkes – und auch Pastewka – wissen es. Wie auch alle anderen Fragen. Bei der Stechfrage besiegt Hinkes Pastewka und zieht in die nächste Runde ein.

In dieser bekommt er es mit Frank Plasberg zu tun. „Das ist natürlich schon eine bekannte Größe“, sagt Günter Hinkes. Die Kategorie heißt „Zeitgeschehen“. Hinkes gewinnt auch diese Kategorie, weiß zum Beispiel, welcher Papstname bisher am häufigsten gewählt wurde. Sie auch? Schauen Sie ans Ende des Textes. Am Ende steht es nach fünf Fragen drei zu eins, denn bei einer Frage sind beide ratlos. Hinkes wirkt ruhig und besonnen. Doch wie er versichert, war er das nicht: „Ich war schon ziemlich aufgeregt. Aber an das Geld habe ich bis zum Schluss nicht gedacht.“

Es folgt ein Sieg über Axel Milberg in der Kategorie „Literatur und Sprache“. „Vor ihm hatte ich großen Respekt“, sagt Hinkes. Unbegründet, denn auch der Tatort-Schauspieler kann dem Eifeler nicht das Wasser reichen. Er weiß unter anderem, von wem das Kinderbuch „Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee“ geschrieben wurde. Sie auch? Auch Dokumentarfilmer Andreas Kieling verliert in der Kategorie „Natur und Wissenschaft“.

Als letzte Hürde muss Hinkes an Sportreporterin Kathrin Müller-Hohenstein vorbei. Hinkes liegt hinten, holt auf und gewinnt, weil er unter anderem weiß, in welcher Sportart die Füchse Berlin und die Rhein-Neckar-Löwen beheimatet sind. Im Finale beschert ihm dann Joachim Gauck 100 000 Euro.

Schon im März hatte mit Günther Thömmes aus Bitburg ein Eifeler den Quiz-Thron bestiegen. Neben ihrem (fast gleichen) Vornamen und dem Titel „Quizchampion“ haben die beiden noch etwas gemeinsam: Sie haben zusammen Abitur gemacht. Thömmes begleitete Hinkes nach Mainz zum ZDF und war nach Aussage seines Freundes „außer sich vor Freude“.

 Mit dem Geld möchte Günter Hinkes reisen. Neuseeland ist bereits fest in der Planung. „Aber das Geld reicht vielleicht für mehr als eine Reise“, scherzt er. „Ich würde gerne eine Rundreise durch Israel und Jordanien machen.“ Von Menningen über Mainz nach Jordanien – eine ganz schöne Strecke.

Das sind die Antworten auf die Fragen im Text:
Frage 1: Entführung des Enkels von Jean Paul Getty
Frage 2: Johannes
Frage 3: Erich Kästner
Frage 4: Handball

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