Der Rat ist überfordert

Die Entscheidung des VG-Rates Kyllburg ist ein Skandal. Anscheinend ist es Schicksal des Schlosses Malberg, dass es einer Handvoll ganz Gescheiten immer wieder gelingt, etwas zu verhindern. Die Entscheidung der VG Kyllburg zeugt von großem Pessimismus; es besteht null Bereitschaft, etwas zu riskieren - und wer nichts riskiert, kann natürlich auch nichts gewinnen.

Politisch und wirtschaftlich kontraproduktiv wirkt die Entscheidung, wenn man einen Blick auf die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und die damit verbundenen Chancen wirft; denn wenn wir im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs in den nächsten Jahren inflationäre Tendenzen zu spüren bekommen, ist es geradezu dumm, Fördermittel im Volumen von 90 Prozent abzulehnen. Zu dem derzeitigen konjunkturellen Aufschwung, der mühsam in Deutschland in Gang gesetzt wurde, könnte man hier in der Region einen kulturellen Aufschwung addieren und sich an positive Entwicklungen dranhängen und nicht rückwärts arbeiten, wie es die VG Kyllburg macht. Die Welt würde nicht untergehen, wenn die VG Kyllburg zeitweise in finanzielle Schieflage geraten würde. Wahrscheinlich wären dann alle Sympathien auf Seiten der VG, wenn der Grund einer finanziellen Schieflage das Engagement für das Schloss Malberg oder die Rettung des Schlosses Malberg wäre. Die Entscheidung des Kyllburger VG-Rates ist auch ein Schlag ins Gesicht all jener, die sich ehrenamtlich bemüht haben, in Sachen Schloss Malberg etwas zu bewegen. Auf der einen Seite will man von Seiten der Politik das Ehrenamt fördern, auf der anderen Seite konterkariert eine kleine "wichtige" Gruppe (wichtig sind immer nur die, die etwas verhindern, die Türöffner werden selten als wichtig erkannt!) alle Bestrebungen etwas voranzubringen. Für eine derartige Entscheidung wurde der Verbandsgemeinderat sicher nicht gewählt - diese "Bürgervertreter" richten nicht wieder gut zu machenden Schaden an. Der Verbandsgemeinderat Kyllburg ist mit der Aufgabe Schloss Malberg fachlich überfordert und sollte geschlossen zurücktreten und den Weg frei machen für Optimisten und Macher. Reinhard Hager, Bettingen

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