Kyllburg. (kf) Das Symposium "1000 Jahre Schloss Malberg, 500 Jahre Andrea Palladio" sollte in der "Bel Etage" des Neuen Hauses mit seinen frisch renovierten Räumen stattfinden. Doch das Interesse am Renaissance-Architekten Andrea Palladio und seiner weltweiten Wirkgeschichte ist größer als der vorgesehene Raum.

Die Veranstalter, Förderverein Schloss Malberg in Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde Kyllburg, haben umdisponiert. "Jetzt finden die Vorträge in der Schlosskapelle statt", teilt der Vorsitzende des Fördervereins, Bernhard Gies, mit.

Wer war dieser Steinmetz, Autor eines vierbändigen Architekturklassikers und Stararchitekt Venezianischer Villen, dass er noch nach 500 Jahren fasziniert? Dieser Frage gehen zehn Referenten in zwei Tagen nach. Beginn ist Freitag 11 Uhr. Nach Person und Werk Andrea Palladios steht Schloss Malberg im Mittelpunkt. 1709-1714 ließ der Kölner Weihbischof Johann Werner de Veyder das Neue Haus nach den Entwürfen Matteo Albertis errichten. Der venezianische Architekt stand in der Nachfolge Palladios.

"In den südlichen katholischen Ländern, wo der Barock dominierte, war der Palladianismus als Strömung der Baukunst, die parallel mit dem Barock und Rokoko verläuft, selten", sagt Ralph Foss. Damit erklärt der Experte für die Baugeschichte von Schloss Malberg dessen kulturelle Bedeutung in Deutschland.

Wie palladianisch das Neue Haus ist, beschäftigt nicht nur Experten. "Man sagt, dass Palladios Villa Valmarana in Lisiera Vorbild stand", meint Michael Berens, Denkmalpfleger des Eifelkreises Bitburg-Prüm.

Bekanntschaft mit Palladios Stil hat jeder schon gemacht: zum Beispiel wenn das Weiße Haus in Washington mit seinem Säulenvorbau gezeigt wird. Mit "Palladianism in Amerika" widmet sich Palladio-Kenner Witold Rybczynski aus den USA am Samstag um 10 Uhr als erster dem Tagesthema "Palladianismus". Anmeldungen werden erbeten bei Bernhard Gies, Telefon 0651/10844.