Der Schlachthof soll bleiben

Entschieden tritt Prüms Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy den Gerüchten entgegen, der Prümer Schlachthof solle geschlossen werden. Diese Diskussion war entstanden, nachdem sich der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung mit der Ausweisung eines Sondergebiets für den Schlachthof befasst hatte.

Prüm. "(ch) "Es gibt niemanden, der den Schlachthof weghaben möchte": Mit dieser Klarstellung will Prüms Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy (CDU) den zahlreichen Gerüchten begegnen, die nach der jüngsten Stadtratssitzung zu zahlreichen Anrufen und Protesten bei ihr geführt hatten. Auslöser war ihre Äußerung während der Ratssitzung, es drohe die Schließung des Betriebes.

In der Sitzung hatte sich der Rat mit der Änderung des Bebauungsplans "In der Wenzelbach" beschäftigt (der TV berichtete). Das Ziel: Ein Sondergebiet für den dortigen EU-Schlachthof auszuweisen, damit der Betreiber seine angestrebte Erweiterung umsetzen kann, um die Betriebsabläufe zu verbessern. Außerdem sollen einige EU-Richtlinien umgesetzt werden, die zum Ziel haben, die Lärm- und Geruchsbelästigung für die Anwohner zu verringern.

Doch der Weg dahin war äußerst holprig. Denn die vom Schlachthofbetreiber beauftragte Planerin Rosemarie Bitzigeio vom Büro Lenz&Partner präsentierte den Ratsmitgliedern eine Vision, wie das Ziel aus Sicht des Betreibers aussehen könnte. Doch dies stand gar nicht zur Debatte.

"Ihre Präsentation machte den Eindruck, als sei das alles schon so festgeschrieben und stünde jetzt zur Abstimmung", sagt Weinandy. Doch dem sei nicht so. Denn zunächst einmal musste der Rat überhaupt die Einleitung des Verfahrens beschließen. Dabei werden die Träger öffentlicher Belange gehört und dürfen ihre Einwände und Anregungen vorbringen, die schließlich in den abschließenden Bebauungsplan eingearbeitet werden. Auch die Stadt Prüm wird ihre Anmerkungen vorbringen. Dazu wird es ebenfalls eine Einwohnerversammlung - voraussichtlich am 7. Januar - geben, bei der die Bürger gehört werden.

Doch eben dieses Verfahren musste der Stadtrat erst einmal beschließen. Mit ihrer Äußerung von der drohenden Schließung des Schlachthofes habe sie dem Rat nur deutlich machen wollen, dass man sich entscheiden müsse, ob man für oder gegen den Schlachthof sei. Denn die Zukunft des Schlachthof sei an die Änderung des Bebauungsplans gebunden. Wenn man also den Schlachthof behalten wolle, müsse man den Bebauungsplan ändern. "Wir waren in der Pflicht, uns zu entscheiden", sagt Weinandy. Wobei für sie klar ist, dass ein Aus für den Schlachthof keine Alternative ist. Wichtig ist für die Stadtbürgermeisterin, dass der Schlachthofbetreiber Fuchs mit dem neuen Bebauungsplan Rechtssicherheit für seine Erweiterung hat.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort