Der Sonne entgegen…

Super Wetter, tolle Organisation, schöne Strecken - beim TV-Wandertag am Sonntag in Kordel hätten die Bedingungen nicht besser sein können. Rund 1500 Wanderer waren ins Kylltal gekommen.

Kordel. "Wenn Ihr gleich zu den Putzlöchern loswandert, geht Ihr der Sonne entgegen", rief Newels Ortsbürgermeister Matthias Mohn den Teilnehmern der anspruchsvollen 18,5-Kilometer-Tour zu. Bis zur Burg Ramstein, dem Kordeler Wahrzeichen, war die Strecke flach, dann ging's hinauf in den herbstlichen Wald. Dort wartete Geschichtsträchtiges auf die Wanderer, etwa die Genovevahöhle. "Die Genoveva, einst von ihrem Mann verstoßen, könnten Sie dort noch treffen", flachste Kordels Ortsbürgermeister Medard Roth und fügte gleich an: "Sie war aber ein liebes Mädchen." Auch die Putzlöcher, das älteste römische Kupferbergwerk in Deutschland, legte Roth den Wanderern ans Herz. Nikolaus Lieser vom Heimatverein Butzweiler bot in den Stollen, in denen auch Quader für den Bau der Porta Nigra, den Kölner Dom und den Leipziger Hauptbahnhof gebrochen worden waren, Kurzführungen an. Lauschten Mama und Papa bei den Exkursionen besonders aufmerksam, so hatten die Kinder und Jugendlichen einen Heidenspaß auf dem Naturerlebnisweg Butzerbachtal. Der schmale Steig ist ein richtiger Abenteuerpfad: Über dem rauschenden Butzerbach müssen sogar Hängebrücken überwunden werden. Sie waren 2002 errichtet worden, nachdem Hochwasser die Holzbrücken weggerissen hatte. Während die Jugendlichen sich einen Spaß daraus machten, die Seilkonstruktionen ins Schaukeln zu bringen, setzten manche Ältere ehrfurchtsvoll einen Fuß vor den anderen und waren froh, dieses Hindernis überwunden zu haben. An den Putzlöchern und am Aussichtspunkt Geyerslay konnten sich die Wanderer mit Kaltgetränken und belegten Brötchen stärken.Wenn auch der Vorsitzende der Kylltalwanderer, Peter Pesch, "halb Ehrang" beim TV-Wandertag ausmachte, kamen die Teilnehmer teils von weit her. Eine größere Gruppe war aus Irsch bei Saarburg angereist, die Ehepaare Molitor und Gräwen wollten von Kinheim (Mittelmosel) aus "auch mal eine andere Region erkunden", und Kathrin und Anika hatten sich mit ihren Eltern von Bettenfeld (Vulkaneifel) auf den Weg nach Kordel gemacht.Lob gab es allenthalben für die Organisation. Rund 15 Vereine und Gruppen aus Kordel und Butzweiler waren beteiligt. In zwei Schichten wurden Getränke- und Essensstand besetzt, mehr als 50 Helfer packten mit an. Auch Feuerwehr und Rotes Kreuz waren dabei. Diese Helfer hatten eine brenzlige Situation zu überstehen: Der sechsjährige Kilian war seiner Mutter verloren gegangen, wurde später aber wohlbehalten gefunden.Die Hinweisschildern sollen wegen des schönen Wetters noch eine Woche befestigt bleiben. Die musikalische Unterhaltung am Altbach-Pavillon lag in den bewährten Händen der "Kuardeler Troulichter" und des Musikvereins. Weitere Bilder auf Seite 20

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