Der Spieltrieb ist wieder da

Pantomime Mehmet Fistik will wieder spielen - und im Stadtkyller "Art Bistro" eine Kleinkunstbühne etablieren, auf der sich auch andere Akteure tummeln sollen.

 Eiskalt: Der Winter ist da – und Mehmet Fistik meldet sich zurück. Am Samstag, 13. Dezember, tritt er in Stadtkyll wieder auf. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Eiskalt: Der Winter ist da – und Mehmet Fistik meldet sich zurück. Am Samstag, 13. Dezember, tritt er in Stadtkyll wieder auf. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Stadtkyll. Er ist wieder fit, sein Engagement als Hotelier im Haus am See (der TV berichtete) hat er mangels Perspektive drangegeben - und dafür die Lust am Spielen wiedergefunden: Mehmet Fistik, 64-jähriger Pantomime, Wahl-Eifeler und weiterhin Betreiber des "Art Bistro" an der Tennishalle im Wirfttal, will zu seinem eigentlichen Handwerk zurück.

Zugleich will er anderen Künstlern Auftrittsmöglichkeiten bieten. Und dafür eröffnet er im "Art Bistro" eine Kleinkunstbühne: Musik, Literatur, Kabarett, Theater - vieles sei möglich, auch junge Talente sollen zum Zug kommen. Im Bistro wird dafür umgebaut, damit dort künftig einmal im Monat, immer samstags, Kollegen auftreten können.

Nach zwei Jahren Pause eine neue Revue



Und nach zwei Jahren Pause auch wieder der Hausherr selbst: "Endlich wieder eine Premiere", sagt Fistik. Start ist am Samstag, 13. Dezember, mit einer Revue seiner schönsten Nummern. Beginn ist um 20.30 Uhr; zur Kleinkunst werden Leckereien serviert.

Den Geschmack am Spielen habe er nicht zuletzt in Frankfurt wiedergefunden: Dort war sein Geburtsland, die Türkei, offizieller Gast bei der Buchmesse im Oktober. Fistik war einer der Künstler, die aus diesem Anlass an den Main eingeladen waren. Er kam, spielte und fand zur Bühne zurück.

Abschied nehmen wird Fistik allerdings von den Auftritten im angestammten Wellemshof Esch. Das sei eine sehr familiäre Angelegenheit gewesen, erzählt er, aber die Kinder seien aus dem Haus "und in der ganzen Weltgeschichte unterwegs".

Die ersten Engagements für seine Kleinkunstbühne sind bereits in der Vorbereitung: Im Januar soll die Chansonnière Anne Fink im Wirfttal gastieren. "Eine tolle Sängerin, eine tolle Frau", schwärmt Fistik. Im Februar wird, als Zwischenspiel sozusagen, der Karneval Einzug halten: Die Stadtkyller Jecken, wegen der "Hotel am Park"-Pleite im Vorjahr unbehaust, wollen in der Tennishalle Kappen-, Kinder- und Möhnensitzung steigen lassen.

Danach geht es auf der Kleinkunstbühne weiter. Unter anderem geplant: ein Abend mit WDR-Moderatorin Katia Franke, Rezitatorin Brigitte Oessling und Gitarrist Fedor Volkov. "Eine Kiste voller Engel" heißt das Programm und bietet "Geschichten, Gedichte und Gedanken rund um unsere unsichtbaren Begleiter". Ebenfalls gastieren werden Friedbert Ströder und Johnnie Wegmann mit ihrem humorvoll-musikalischen "Intermezzo-Theater".

"Kunst und Kultur auf dem Lande" sei das Motto, die Kleinkunstbühne verstehe er als lebendiges und offenes Forum kultureller Begegnung für alle, sagt Fistik. Vom Eifeler bis zum Zugezogenen, vom Feriengast bis zum Künstler, Politiker oder Unternehmer: Alle sollen sich dort treffen und bei Kunst und Kultur austauschen. Extra Mehmet Fistik - ein Steckbrief: Seit 1970 lebt er in Deutschland, 1973 Eintritt ins "Kölner Experimentier-Theater", 1976 Gründung der Initiative "Theater, das bewegt". 1980 eröffnete er das Pantomimen-Studio Köln, im Jahr darauf Gründung des Atelier-Theaters, das er bis 1997 leitete. 1982 Eröffnung der jährlichen Sommerakademie in der Türkei, 1997 Umzug in die Eifel und Eröffnung des "Mimen- & Clown-Zentrums Wellemshof" in Esch, mit Pantomimenschule, kulturpädagogischer Projektarbeit in der Jugend-, Kultur- und Erwachsenenbildung. Diese Programme bietet er inzwischen auch in der Jugendbildungsstätte Don Bosco, Jünkerath. (fpl)

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