Der Stadtrat kriegt die Kurve

Prüm · Der Stadtrat Prüm hat in der Sitzung am Dienstagabend den modifizierten Entwurf für den Hahnplatz-Umbau beschlossen. Die Fraktionen demonstrierten dabei Einigkeit - nachdem es in den vergangenen Wochen hinter verschlossenen Türen nicht immer so friedlich zugegangen war.

Prüm. Uff, geschafft: Die Fraktionen im Prümer Stadtrat haben am Dienstag den Entwurf für den neuen Hahnplatz beschlossen. Und dabei nicht mit Applaus, Dank und Lob für Architekt Maik Böhmer und dessen Berliner Büro Planorama gespart.
Den Dank-Reigen eröffnet Markus Fischbach von der SPD, Herbert Berens-Knauf (CDU) schließt sich nahtlos an: "Ich denke, dass wir einen richtig schönen Hahnplatz bekommen." Von einem "absolut vorzeigbaren Modell" spricht auch Johannes Reuschen von der Prümer Bürgerbewegung.
Zufrieden ist man auch bei der FWG-Liste Kleis, zumal, wie Erich Reichertz am Rande der Sitzung mit lächelnder Genugtuung feststellt, der Platz jetzt ja doch ungefähr so aussehen werde, wie er sich das immer vorgestellt habe.Mindestens 45 Parkplätze


Die Einigkeit wäre dem Stadtrat in den vergangenen Wochen fast flöten gegangen: Gleich zwei Mal hatten sich die Fraktionen nichtöffentlich getroffen, um allerlei Details und nachgereichte Wünsche zu diskutieren (der TV berichtete). Und erst am Dienstag kriegten sie dann tatsächlich die Kurve.
Die Prümer wären natürlich nicht die Prümer, wenn sie nicht dennoch ein paar Extrawünsche an den Architekten gehabt hätten. Und die hatten sie vor der Sitzung hinter verschlossener Tür mit Böhmer diskutiert.
Ein immer wiederkehrender Punkt, klar: die Zahl der Parkplätze. Derzeit sind es 46, wenn man jede Ecke mitrechnet, an der ein Auto stehen kann. Böhmer hatte zunächst 37 vorgesehen, dann auf 40 erweitert. Das Ergebnis der Besprechung am Dienstag: Nun sollen es "45 bis 50" werden.
"Die meisten Dinge kann man gut integrieren", sagt Maik Böhmer anschließend im Gespräch mit dem TV, "es soll auch nicht an fünf Parkplätzen scheitern." Böhmer kennt solche Diskussionen auch aus anderen Städten: "Ich erlebe das nicht zum ersten Mal." Am Ende werde das alles aber kaum noch eine Rolle spielen. "Ich denke, dass die meisten einfach noch nicht ermessen können, was hier an neuer Qualität generiert wird. Und dass für Prüm ein ganz neues, tolles Zentrum entsteht."
Zumal die Prümer, das macht Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy (CDU) noch einmal deutlich, erheblich mehr Förderung vom Land erhalten als üblich. Denn die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier genehmigte einen erhöhten Fördersatz. Statt 200 Euro pro Quadratmeter erhält die Stadt nun 325. Von den Gesamtkosten - 4,2 Millionen Euro - übernimmt das Land damit 3,1 Millionen. Die übrigen 1,1 Millionen muss die Stadt finanzieren.
"Das muss man wirklich sagen: Die ADD war sehr großzügig", unterstreicht Mathilde Weinandy. Ein Grund für die höhere Förderung: die besondere Situation am Hahnplatz, der eben keine ebene Fläche sei.
Schlusswort der Stadtchefin: "Ich würde mir von den Bürgern wünschen, dass sie das jetzt auch mittragen." Vermutlich werde nicht alles jedem gefallen. "Und es ist auch klar, dass es einen anderen Hahnplatz geben wird, eben einen menschenfreundlicheren. Und die Autos werden dort auch noch fahren können."Meinung

Gerade so geschafft
Einigkeit in letzter Sekunde: Der neue Hahnplatz wird bald ganz anders aussehen als heute. Und ein Blick auf Maik Böhmers Entwürfe zeigt: Er dürfte sehr schön werden. Er hätte noch ein bisschen schöner aussehen können, wenn man sich nicht so sehr dem motorisierten Verkehr ausgeliefert, auf den gewaltigen Kreisverkehr und den einen oder anderen Parkplatz verzichtet hätte. Aber sie wollten es ja so. Man hat aber den Eindruck: Maik Böhmer kriegt auch das hin. Prüm darf sich freuen. fp.linden@volksfreund.deExtra

Bevor es am Hahnplatz endlich losgehen kann - die Abbrucharbeiten sollen Ende 2015 erfolgen, der Umbau 2016 - müssen erst noch ein paar andere Vorhaben erledigt sein: Hubert Thomas vom Prümer Ingenieurbüro Scheuch erläuterte dem Stadtrat die fortgesetzte Planung für den Ausbau von Hillstraße und Gerberweg (der TV berichtete). Vorgesehener Beginn ist im Frühjahr. Die Hillstraße, die wie bereits Pfann- und Bachstraße gepflastert werden und keine Bordsteinkanten mehr haben soll, wird voraussichtlich 280 000 Euro kosten. Für den Gerberweg, in den auch der Bushof auf die Rückseite des Regino-Gymnasiums verlegt wird, sind 260 000 Euro kalkuliert. fpl

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