Der Strom kann nun störungsärmer fließen

Malbergweich · Für die Energiewende werden nicht nur Windkraft- oder Fotovoltaikanlagen benötigt, sondern auch Stromnetze, die mit den Anlagen zurechtkommen. Eine Rolle spielen dabei auch intelligente Ortsnetzstationen, von denen gestern in Malbergweich die erste aufgestellt wurde.

 Mit Hilfe eines Schwerlastkrans wird die zwölf Tonnen schwere Station genau positioniert. TV-Foto: Uwe Hentschel

Mit Hilfe eines Schwerlastkrans wird die zwölf Tonnen schwere Station genau positioniert. TV-Foto: Uwe Hentschel

Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"

Malbergweich. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien stellt die Netzbetreiber vor neue Herausforderungen. Denn während früher der Strom überwiegend von den großen Kraftwerken zu den Verbrauchern in der Fläche transportiert wurde, geht der Stromfluss mittlerweile längst in beide Richtungen. Zudem ist die Einspeisung durch regenerative Stromquellen wie Windkraft und Fotovoltaik extrem wetterabhängig und deshalb auch extrem schwankend. Diese Schwankungen führen immer wieder zu Störungen im Stromnetz. Bis deren Ursachen behoben sind, dauert es nicht selten Stunden, weil dafür zunächst ein Mitarbeiter des Netzbetreibers vor Ort der Sache nachgehen muss. Das soll sich jetzt ändern.
Gestern wurde in Malbergweich die erste automatisierte Ortsnetzstation der Region Trier installiert. Die Anlage, die die bisherige Station ersetzt, soll das Netz "intelligenter" machen, wie Rainer Jakobs erklärt. Er ist Planungsleiter des RWE-Tochterunternehmens Westnetz am Standort Trier und als solcher zuständig für die neue Station. Für die in Malbergweich, aber auch für drei weitere, die als nächstes in Neuheilenbach, Oberweis sowie in Saarburg zum Einsatz kommen sollen. "Die Ortsnetzstationen sind direkt mit unseren Leitstellen verbunden", sagt Jakobs, sodass jede gezielt gesteuert und abgefragt werden könne. "Das hat den Vorteil, dass wir bei einem Störungsfall genau sehen können, wo er herkommt", erklärt er. Dadurch ließe sich bei der Behebung des Problems viel Zeit sparen.
Mit Hilfe eines Kranwagens wurde die zwölf Tonnen schwere Anlage gestern an die richtige Stelle bewegt. In den nächsten zwei Wochen soll die neue Ortsnetzstation angeschlossen werden, sodass die Anlage, in die Westnetz nach eigenen Angaben rund 70 000 Euro investiert, im November in Betrieb genommen werden kann. uheExtra

Westnetz ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der RWE Deutschland AG und betreibt nach eigenen Angaben mit 5300 Mitarbeitern eine Vielzahl von Netzen unterschiedlicher Eigentümer im Westen Deutschlands. Im RWE-Konzern ist Westnetz im regulierten Bereich Planung, Bau, Instandhaltung und Betrieb für 190 000 Kilometer Stromnetz und 28 000 Kilometer Gasnetz zuständig. uhe

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