Der totale Stau, die volle Kontrolle

Wir hatten unser erstes Treffen. Nicht ich und Walburga. Nein, unsere sensationelle Bundesstraßen-Selbsthilfegruppe. Wir wollten uns eigentlich in einer kleinen Kneipe treffen, aber dann kamen derart viele Umleitungs- und Baustellen-Geschädigte, dass wir in die Stadthalle ausweichen mussten.



Mein Skatbruder Paul hat über seine Frau so eine Psycho-Tante eingeladen. Fachkompetenz kann ja nicht schaden. Die setzt auf Konfrontationstherapie. Hört sich nicht halb so schlimm an wie es ist. Man muss sich dem stellen, was man am meisten fürchtet.

Also sind wir alle Mann - und wir waren viele, wenige Frauen übrigens - rein ins Auto, raus auf die Bundesstraße. Die B 51, der Bundesstraßen-Alptraum schlechthin, weil die B 51 - hat auch die Psycho-Tante gesagt - hat eine Art Persönlichkeitsstörung. Sie meint, sie wäre eine Autobahn. Wir haben uns also unserem Bundesstraßen-Problem gestellt. Und gestellt ist in dem Fall wörtlich zu nehmen. Wir haben auf der Bundesstraße im Stau gestanden. Das heißt: Wir waren der Stau!

Über Funk hat die Psycho-Tante dann gesagt, wir sollen ruhig ein- und ausatmen und dabei immer bis zwei zählen. Naja. Ob's geholfen hat? Nicht alle, die im Stau standen, waren welche von uns. Und ich kann ihnen sagen, da hat so mancher ins Lenkrad gebissen. Deshalb rate ich Ihnen: Schließen Sie sich an, bevor es zu spät ist. Stauen und staunen Sie mit, wenn wir uns nächste Woche wieder treffen. Dann will die Psycho-Tante mit uns das "innere Kind" stärken. Und dann dürfen wir mal auf der Baustelle Bagger fahren. Hat auch einen Vorteil: Die Bauzeit geht schneller rum, jetzt, wo wir so viele sind. Oder wo baggert Ihr? Man sieht sich, euer

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