Der Umgang mit den Alten

BITBURG. (rh) Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) setzt seine Veranstaltungsreihe zum Thema Alzheimer fort. In der Rettungswache in Masholder verfolgten rund 70 Zuhörer den Vortrag des Koblenzer Theologen und Sozialarbeiters Adolf Pfeiffer.

Dicht gedrängt sitzen die Menschen im Schulungsraum des DRK. Mit sanfter Stimme spricht vorne ein Mann, dem an diesem Abend große Aufmerksamkeit zuteil wird. Adolf Pfeiffer weiß, wovon er spricht. Sein geballtes theoretisches Wissen aber schmückt er mit nachvollziehen Beispielen aus der Praxis. Das verstehen die Zuhörer. Es sind überwiegend Frauen, viele haben beruflich mit der Altenpflege zu tun, andere sind aus privatem Interesse hier, pflegen Familienangehörige. "Im Rahmen der Veranstaltungen zum schwierigen Umgang mit demenzkranken Menschen ist dies eine weitere Möglichkeit der Information und des Erfahrungsaustausches, die wir anbieten und zu der wir sie herzlich einladen", sagte Margret Brech bei der Begrüßung. Sie leitet den Bereich Soziale Aufgaben und Wohlfahrtspflege beim DRK Kreisverband Bitburg-Prüm und verantwortet das Gesamtprojekt, das auf vier Schwerpunkten aufbaut: einer Vortragsreihe, einer Infothek zum Thema in der Bücherei des Hauses Beda und Gesprächsgruppen für Angehörige und Helfergruppen. Pfeiffer versteht sich als Anwalt der Betroffenen und unterstützt die Angehörigen in dieser schwierigen Betreuungs- und Pflegesituation. Er trägt damit dazu bei, dass die Alzheimerkrankheit an gesellschaftlicher Akzeptanz gewinnt. Auch in seiner Bitburger Veranstaltung zeigte er gute Wege im Umgang mit den Kranken auf. Erwartungen an die Veranstaltung und Erfahrungen mit verwirrten Menschen stellte er an den Beginn seines Vortrags. Dabei machte er das Thema "Wertschätzung des kranken Menschen" zum zentralen Punkt. "Eine noch so kompetente Pflege, die aber den Pflegenden nicht erfüllt und zufrieden macht, muss für den Gepflegten erniedrigend sein", sagte Pfeiffer. Er bezeichnete zufriedene, alte Menschen als die größte kulturelle Leistung eines Volkes. Mit kleinen, aber aussagekräftigen Filmausschnitten brachte der Referent die Dinge auf den Punkt. Damit der Abend nicht zum Monolog wurde, legte er "Murmelpausen" ein. "Hier können Sie sich kurze Zeit untereinander über den Film unterhalten, dann sprechen wir gemeinsam darüber", schlug Pfeiffer vor. Das Hintergrundwissen und praktische Anleitungen ließen die mehrstündige Veranstaltung rasch vergehen. Am Schluss diskutierten die Teilnehmer mit dem Redner. "Viele Teilnehmer haben dank Ihrer Worte und Beispiele einen Weg kennen gelernt, der sowohl für die Begleiter als auch für die Betroffenen zu wesentlichen Entlastungen im Alltag führen kann", bedankte sich Margret Brech beim Referenten.

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