Der wahre Fürst kommt aus der Eifel

PRÜM. Ein Geheimnis war es ja schon nicht mehr: Dominik Hoffmann ist neuer Prinz der Prümer Karnevalsgesellschaft (KG). Am Samstag aber huldigten die Abteistädter, mit vielen Gast-Jecken, auch offiziell ihrem Regenten.

Was kümmern uns die Monegassen? Kann ja sein, dass die in ihrem mediterranen Operetten-Zwergstaat am Samstag einen gewissen Albert Zwo aufs Thrönchen gehoben haben - der eindeutig strahlendere Fürst aber wurde ein paar Stunden später in Prüm gekürt: Dominik I., neuer Prinz Karneval in der Abteistadt. Außerdem hat Dominik (Stimme aus dem Volk: "Wir haben den früher immer Niki genannt!") obenrum erheblich mehr zu bieten als der monegassische Regent: volles Haar, flottes Mützchen, freche Klappe.Mathilde gibt den Schlüssel ab

Der TV berichtet deshalb von der etwas fröhlicheren Inthronisierung - zumal sich zur Proklamation, wie von KG-Chef Berthold Thies festgestellt, ebenfalls Prominenz reihenweise eingefunden hatte. Mathilde Weinandy zum Beispiel, die Stadtbürgermeisterin, die bis zum Sessions-Ende allerdings nicht mehr viel zu kamellen hat. Regelrecht erleichtert übergab sie den Stadtschlüssel an den Prinzen, denn immerhin habe sie seit ihrer Amtseinführung "15 Monate durchgearbeitet" (guter Witz, fanden die Prümer). Allerdings: "Geld gibt's keins, die Kassen sind leer. Die sind hoffentlich bis Aschermittwoch gefüllt!" Selbst Joachim Streit, Stadtchef in Bitburg, wurde gesichtet: Für Dominik verzichtete er glatt auf den Jurorensitz bei der Misswahl in der, räusper, Kreisstadt (siehe Seite 10). Recht so, denn Schönheiten gab es auch in Prüm zu sehen: Das "CVFW"-Showballett aus Ingelheim zum Beispiel lieferte gleich das erste Glanzlicht - zwei Nummern vom Feinsten. Die Tänzer logieren derzeit zum Trainieren im Jugendgästehaus. Thies: "Als sie gehört haben, was hier heute Abend stattfindet, haben sie spontan gesagt: Wir tanzen." Krachender Applaus, Zugabe. Und dann der Prinz. Der erste in der neuen Karolingerhalle, der zweite Hoffmann nach Vater Alfons im Jahr 1993, "an allen Fronten aktiv" (Thies) - und ein Regent, der mitten in der Jubiläums-Session auch noch drei Mal elf Jahre alt wird, am 25. Januar nämlich. Domink I., schon als Pänzchen karnevalistisch sozialisiert, reich mit Gute-Laune-Genen beschenkt und von erfrischender Direktheit. Immerhin, sagte er in seiner Antrittsrede, stehe er "dem hartnäckigsten Elferrat aller Zeiten" vor. Zum Ausgleich wird er besonders "lecker" (Thies) flankiert - von seinen "Pagies", wie er sie liebevoll nannte: Astrid Pilzecker und Anne-Kathrin Laures. Schon rummste das Trömmelchen, und der neue Ober-Jeck gab sein Sessions-Liedchen zum Besten, getextet von Berthold Thies und komponiert von "Sockenschuss"-Mann Uwe Bastuck: "Wenn de Düür op jeht un der Prinz marschiert, dann is Karneval in Prüm...!" Dann ging die Tür gleich nochmal auf, und Beate Heck feierte - nur für Dominik - ihre Rückkehr in die Bütt: mit einer auf Prümer Platt gereimten Laudatio auf den neuen Narrenchef. Was war noch? Für angenehme drei Euro Eintritt ziemlich viel: Ein versiert aufspielender Musikverein Prüm, eine Respekt einflößende Garde, flotte Tänze der Funken. Und nicht zu vergessen eine schöne, rosenrote Ehrung für das abdankende Dreigestirn mit Prinz Sabine Gehrke, Bauer Birgit Bormann und Jungfrau Ute Baur. Außerdem jede Menge Gastvereine, die dem Prümer Regenten ihre Aufwartung machen: aus Sellerich Prinz Günter II. (Hillen) mit seinen Pagen Sabine Hockertz, Anja Hillen und gleich drei Hofnarren, viele weitere Jecken-Offizielle aus Jünkerath, Schönecken, Niederprüm und Weinsfeld. Schnädde-Rätäng, Ausmarsch!

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