Der Wanderer durch die Vereine

Neuerburg · Egal ob im Sportverein, als Hauptwanderwart oder im Kreistag: Willi Hermes arbeitet seit fast 50 Jahren daran, seine Gemeinde Neuerburg mitzugestalten. Das Land hat ihn mit der Verdienstmedaille geehrt.

Neuerburg. Der Name ist Programm - wie sehr diese Redewendung zu Willi Hermes passt. Hermes war der Reisende in der griechischen Mythologie und "unser" Willi Hermes ist der Reisende - oder besser der Wanderer, und noch besser an der Our - zwischen den Vereinen. "Ich bin immer unterwegs", sagt der 72-Jährige über sein Vereinsleben. Nur mit einer Liste aller Gremien und Vereine, in denen er sich engagiert, wären diese Zeilen schnell voll. Sportvereine, Männergesangverein, Eifelverein, Burg Neuerburg, Kreistag: "Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll", sagt er lachend über seine Arbeit.
Nun wurde dieses jahrzehntelange Engagement gewürdigt: Hermes hat die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz erhalten. "Ich habe mich darüber sehr gefreut und war von der Feier in Trier sehr angetan", sagt er. Seit 1964 engagiert er sich für sein "Städtchen", wie e r Neuerburg nennt. Denn auch wenn er eine große Leidenschaft fürs Reisen hat, ist ihm seine Heimat über alles wichtig.
Sein Engagement für die Verbandsgemeinde Neuerburg fing auf dem Spielfeld an: 1964 gründete er den Sportverein Koxhausen. Er selbst sei kein großartiger Fußballer gewesen, sagt er, doch die Jugendlichen im Dorf brauchten die Gelegenheit, etwas zusammen zu unternehmen. Mit Kindern hat Hermes immer gerne gearbeitet. Er war Lehrer von Beruf und Schulleiter in Daleiden.
Jugendliche für die Heimat zu begeistern, das war ein Ziel, als er 1966 die Ortsgruppe Neuerburg des Eifelvereins gründete. "Wir wollten die Tradition des Wanderns bei den Jugendlichen wiederbeleben", sagt Hermes, "und das hat gut funktioniert". Besonders stolz ist er über seine Rolle als Hauptwanderwart. 500 Wanderführer hat er ausgebildet. "Ich habe immer gerne mit Karten gearbeitet und habe einen guten Orientierungssinn". Den kann er mit all seinen Posten gut gebrauchen - vor 30 Jahren trat er als CDU-Mitglied in den Stadtrat ein, er wurde erster Beigeordneter und Stadtbürgermeister. "In den Gremien kann man etwas machen, so habe ich mich entschieden in die Lokalpolitik zu gehen". Nun ist er noch im Kreistag und im Verbandsgemeinderat, denn Mitgestalten war von Beginn an seine Motivation. Und die hat er immer noch: "Ich möchte noch weitermachen."
Sind auch Sie Feuer und Flamme für Ihren Verein? Oder kennen Sie einen Menschen, der sich mit Herzblut für seinen Verein einsetzt? Dann schicken Sie uns Namen und Kontaktdaten an eifel@volksfreund.de

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