Der Wendehals wohnt am Katzenkopf

Irrel · Der Katzenkopf bei Irrel beherbergt nicht nur das Westwallmuseum. Neuerdings ist der Berg auch ein Refugium für seltene Orchideen und den streng geschützten Wendehals, eine seltene Vogelart.

Mehr Platz für Orchideen und Vögel: Um für ein Neubaugebiet in der Ortsgemeinde Irrel einen Ausgleich zu schaffen, sind Gemeindearbeiter einem Steilhang am Katzenkopf zuleibe gerückt. Die Fläche, die im Laufe der Jahre zugewachsen ist, ist von Gebüsch befreit worden. Das ist deshalb wichtig, weil durch die Büsche Lebensräume von Tier- und Pflanzenarten verloren gegangen waren, die viel Licht und Wärme brauchen. Initiiert wurde die Aktion von der Biotopbetreuung des Landes und der Unteren Naturschutzbehörde, die beim Kreis angesiedelt ist.

Mühevolle Arbeit

"Die Arbeiten waren sehr mühevoll und haben mehrere Monate in Anspruch genommen", erklären die Biologin Elke Rosleff Sörensen und Jan-Roeland Vos, ein aktives Mitglied im Naturschutzbund (Nabu) Südeifel. Der Aufwand habe sich jedoch gelohnt. Bereits kurz nach dem Ende der Arbeiten habe man eine Menge neue Orchideen gefunden. "Wir dürfen uns in den kommenden Monaten auf ein reiches Vorkommen von Raritäten freuen."

Die seltenen Pflanzen, auf die die Experten anspielen, haben schillernde Namen wie Bocksriemenzunge, Vogel-Nestwurz, Purpurorchidee und Waldhyazinthe. Jedoch nicht nur für den Reichtum an Orchideen ist die Landschaft in der Verbandsgemeinde Irrel bekannt. Hier hat man, kreisweit betrachtet, in den vergangenen Jahren die letzten Vorkommen des Vogels Wendehals gefunden. Dabei handelt es sich um einen Spechtvogel, der sich gerne auf Streuobstwiesen aufhält. Sein Nest baut er am liebsten in Höhlen alter Obstbäume. Doch da es immer weniger alte Obstbäume gibt, verschwinden die Brutmöglichkeiten. Um die Lebensbedingungen für diese Vogelart zu verbessern, sind Nistkästen am Katzenkopf und der Irreler Heide aufgehängt worden.

Am Hang des Katzenkopfes gibt es einen alten Wanderweg, so dass Spaziergänger die Orchideen anschauen können. Vielleicht bekommt man auch den Wendehals zu Gesicht. Wichtig sei nur, dass man die Trittempfindlichkeit der Pflanzen berücksichtigt, erklären Elke Rosleff Sörensen und Jan-Roeland Vos.

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