Der Westwall als Lebensraum

Arzfeld · Über die Rückeroberung des Westwalls durch die Natur können sich Interessierte noch bis zum 2. Februar in der Raiffeisenbank Westeifel in Arzfeld informieren. Die Ausstellung "Grüner Wall im Westen" informiert über die Nutzung von Bunkerruinen, Stollen, Hindernissen und Panzergräben für den Naturschutz.

Arzfeld. Die Wanderausstellung "Grüner Wall im Westen" des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (Bund) macht halt in Arzfeld. Inhaltlich informiert sie über die Bedeutung des ehemaligen Westwalls für den Naturschutz entlang der luxemburgisch-belgischen Grenze. "Die Bunkerruinen sind zu einem einmaligen Rückzugsraum für geschützte Tiere und Pflanzen geworden. Der ehemalige Westwall soll zu einem Biotopverbund entwickelt werden", sagt Simone Schneider, Projektleiterin "Grüner Wall im Westen" beim Bund Rheinland-Pfalz. Nach dem Zweiten Weltkrieg gerieten die Betonbauten des Westwalls weitgehend in Vergessenheit und wurden von der Natur zurückerobert. Heute siedelt dort eine vielgestaltige Pflanzen- und Tierwelt mit zahlreichen gefährdeten Arten. Wie auf einer Perlenschnur aufgereiht bilden die Bunkeranlagen eine Kette kleiner Biotopinseln, die die Landschaft durchzieht und gleichzeitig Gewässerläufe, Wälder und Wiesen miteinander verbindet.
Der ehemalige Westwall führt so die verschiedenen Landschaftsräume als "Grüner Wall im Westen" zu einem umfassenden Biotopverbund zusammen. Die Bauwerke und Ruinen erinnern an die Schrecken des Zweiten Weltkrieges und sollen als Mahnmal erhalten bleiben. "Gemeinsam mit anderen Nutzergruppen sucht der Bund Rheinland-Pfalz nach geeigneten Maßnahmen und Konzepten für den dauerhaften Erhalt der Westwallanlagen und für die Entwicklung des Biotopverbundes. Wir arbeiten dabei Hand in Hand mit Denkmalschützern, Historikern und der historisch-politischen Bildung", erklärt Holger Schindler, Landesvorsitzender des Bunds Rheinland-Pfalz.
Die Wanderausstellung wurde vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Landesverband Rheinland-Pfalz entwickelt und vom Umweltministerium sowie der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz unterstützt. Eine enge Kooperation besteht mit dem Verein zur Erhaltung der Westwallanlagen, der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz und der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz. red
Die Ausstellung kann kostenfrei bis zum 2. Februar in der Raiffeisenbank Westeifel in Arzfeld, Raiffeisenstr. 1, besucht werden. Weitere Infos gibt es unter www.gruenerwallimwesten.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort