Deutsch und wie es dazu kam

Heute melde ich mich vom Krankenlager. Musste mir im Hospital eine ... ach, ich erzähl's lieber nicht (sagen wir: Sitzen geht im Moment nicht so gut. Au!). Im Liegen aber ist prima lesen. Und was ich las, das will ich allen empfehlen, die Spaß an der Sprache haben.

Tut auch gar nicht weh!

Denn der Germanist Wolfgang Krischke schenkt uns mit "Was heißt hier Deutsch?" (C.H. Beck, 12,95 Euro) eine lebhafte und sehr unterhaltsame Biografie unserer Sprache. Und zeigt dabei, aus welchem Flickenteppich der "Gezünge" sich das entwickelt hat, was wir heute "Deutsch" nennen (das Wort stammt von "theodisk" - "in der Sprache des Volkes").

Und in der Sprache des Volkes, das kennen wir ja von zu Hause, geht es gern deftig zu - wie im gleich zu Beginn geschilderten Dialog mit einem mittelalterlichen Vertreter unserer Frühsprache. Der nämlich endet mit einem Fluch: "Hundes ars in dine naso!" Wir lernen auch, dass die populäre Klage über den "Niedergang" des Deutschen eine olle Kamelle ist: Pedanten gab es schon immer. Genauso wie die Versuche, eine einheitliche und logische Rechtschreibung festzulegen.

Hat ja auch beim letzten Mal wieder nicht geklappt. Die Völker im Osten übrigens bezeichnen unsereinen seit dem Mittelalter als "nemcy" oder "niemcy" (oder so ähnlich). Das heißt so viel wie "stumm". Warum? Weil die Germanen das Slawische nicht beherrschten.

Meine Vermutung: Wahrscheinlich sind die ein paar Eifelern begegnet.

Und die waren schon damals keine Schwaadlappen. Von denen aber nächste Woche wieder mehr, versprochen. Also, Buch lesen! Ich leg mich jetzt wieder hin. Et jit net jerannt! ma/jöl

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