Medizin Diabetes-Thementag lockt Hunderte in die Stadthalle

Bitburg/Prüm/GerolsteIn · Viele Informationen über die Erkrankung gab es bei einer Veranstaltung in Bitburg. Schwerpunkt waren Augenschädigungen, die die Folge davon sein können.

Die Fachkräfte des Projekts „Gemeindeschwester plus“ beim Thementag „Diabetes, Diabetische Retinopathie und Netzhauterkrankungen“ in der Stadthalle Bitburg.

Die Fachkräfte des Projekts „Gemeindeschwester plus“ beim Thementag „Diabetes, Diabetische Retinopathie und Netzhauterkrankungen“ in der Stadthalle Bitburg.

Foto: tv/privat

Diabetes ist eine Erkrankung, die viele Menschen betrifft. In Deutschland gibt es aktuell mehr als 8,5 Millionen Menschen mit Diabetes. Und der Thementag „Diabetes, diabetische Retinopathie und Netzhauterkrankungen“ in der Stadthalle Bitburg machte sehr deutlich, wie viele Menschen auch in der Eifel von dieser Grunderkrankung und ihren Folgeerkrankungen wie der diabetischen Retinopathie (Schädigung der Netzhaut des Auges) betroffen sind.

Für die vier Fachkräfte des Projektes Gemeindeschwester plus, Sabine Rodermann, Uli Beuttler, Edith Baur und Renate Humble, ist dies nichts Neues. Bereits 2019  hatten sie zum Thema Augenerkrankung – gemeinsam mit der Pro Retina-Regionalgruppe Trier –  einen ähnlichen Gesundheitstag im Konvikt in Prüm veranstaltet.

Genauso wie damals in Prüm, strömten auch in Bitburg Hunderte Menschen in die Stadthalle, um sich zu diesen Gesundheitsthemen zu informieren oder nahmen per Livestream von zuhause aus teil. Die Besucher waren von der Hilfsmittelausstellung am Vormittag begeistert. „Ich habe gerade genau das richtige Hilfsmittel für mich gefunden“, sagt eine Dame im Vorbeigehen. Für den Bereich der Augenerkrankten gab es viel zu entdecken – sprechende Geräte, wie Waschmaschine oder Backofen, eine Kamera für die Brille, die ihrem Träger Texte vorlesen kann und Personen erkennt, zahlreiche Lupen, Vergrößerungshilfen, Vorlesegeräte, aber auch jede Menge anderer Alltagshelfer und viele Informationen, die das selbstständige Leben mit einer Seheinschränkung vereinfachen. Im Bereich Diabetes konnten die Besucher sich ihren eigenen Blutzucker messen lassen, oder sie ließen sich über die neusten Techniken zur Blutzuckerbestimmung und Insulinverabreichung beraten. Auch hier lässt sich heute bereits vieles über eine App digital messen, erfassen und steuern. Das lästige Piken in die Fingerkuppen scheint Geschichte. Auch für das gute Hören und die passenden Schuhe waren Berater vor Ort.

Schirmherr Landrat Andreas Kruppert, der die Gäste am Nachmittag zu den Fachvorträgen begrüßte, war über die große Resonanz der Veranstaltung erstaunt. Er betonte, dass das Projekt Gemeindeschwester plus für den Kreis enorm wichtig ist und unbedingt weitergeführt werden sollte. Manfred Börngen aus Chemnitz, Vorsitzender der Regionalgruppen der Pro Retina Deutschland, begrüßte ebenfalls die Gäste. Dr. Ulrike Warmers (Bitburg) referierte zum Thema „Diabetes“ und Dr. Johannes Luttke (Trier) zum Thema „Diabetische Retinopathie“. Beide beantworteten anschließend Fragen aus dem Publikum. Zum Abschluss erläuterten die vier Gemeindeschwestern plus ihre Arbeit und was sie neben dem Thementag, in den sieben Jahren alles noch so auf den Weg bringen konnten. Sie bemerkten, dass sie besonders während der Corona-Krise sehr wichtige Ansprechpartner für die älteren Menschen waren, und sie wünschen sich für die Zukunft, dass das Projekt Gemeindeschwester plus auf den ganzen Eifelkreis Bitburg-Prüm ausgeweitet wird.

Unter dem Titel „Das Unsichtbare sichtbar machen“ steht eine Ausstellung über Diabetes Typ 1, die im Mehrgenerationenhaus in Gerolstein (Raderstraße) zu sehen sein wird. Bei der Eröffnung am Freitag, 24. Juni, um 18 Uhr, wird Dr. Dahlmann, Diabetologin aus Prüm,  über die Krankheit informieren, und Mirjam Eiswirth (Betroffene/Autorin) wird aus ihrem Buch vorlesen. Die Ausstellung wird bis 8. Juli zu sehen sein. Der Eintritt ist frei. Für die Teilnahme am Eröffnungsabend ist eine vollständige Impfung oder ein aktueller Test notwendig. Eine Maske ist mitzubringen, die Teilnahme ist kostenfrei.

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