Die Abräumer aus Prüm

Gäste aus Frankfurt, Hamburg, Sarajevo oder Zagreb werden in der nächsten Woche in Prüm erwartet. Grund ist die dritte Flughafen/Kommunalmesse der Firma Thome-Bormann aus Prüm-Dausfeld. Das Unternehmen baut unter anderem Traktoren zu Räum- und Spezialfahrzeugen für Flughäfen um.

 Aus Dausfeld an den Frankfurter Flughafen: Die Spezialfahrzeuge der Firma Thome-Bormann räumen unter anderem das Flugfeld für den Airbus A380. Foto: Thome-Bormann

Aus Dausfeld an den Frankfurter Flughafen: Die Spezialfahrzeuge der Firma Thome-Bormann räumen unter anderem das Flugfeld für den Airbus A380. Foto: Thome-Bormann

Prüm-Dausfeld. Langer Winter, viel Schnee: Was Normalbürgern in diesem Jahr lange zugesetzt hat, ist für die Prümer Firma Thome-Bormann eine wichtige Geschäftsgrundlage. Denn das Traditionsunternehmen baut Fahrzeuge verschiedener Hersteller zu Räum- und Spezialfahrzeugen um.

Flugplatzbetreiber zählen zu den wichtigsten Kunden



Zu den Abnehmern gehören Landwirte, Kommunen und Straßenmeistereien, aber auch Flughäfen, darunter einer der weltweit größten in Frankfurt. Gerade diese zählen mittlerweile zu den wichtigsten Kunden.

Unter anderem werfen die Streudienste mittlerweile immer seltener einfach nur Salz, sondern eine flüssige Salzlösung auf die Fahrbahnen. "Das ist zum einen umweltfreundlicher, zum anderen kann man so auch besser präventiv arbeiten", sagt Bormann.

Denn das trockene Salz werde beispielsweise von einem LKW zum großen Teil von der Straße gefegt, die Salzlösung jedoch hafte auf der Straße und verhindere, dass der Schnee liegen bleibt. Auf dem Firmengelände wird jetzt ein Silo präsentiert, dass Wasser und Salz elektronisch gesteuert im gewünschten Mischungsverhältnis zusammenbringt.

Die neueste Entwicklung, an der derzeit gearbeitet wird, ist die Ferndiagnose per Handy. Egal, wo es in Europa an einem Spezialfahrzeug der Firma gerade ein Problem gibt, soll die erste Problemanalyse schon von Prüm-Dausfeld aus erfolgen. Vergleichbar mit der Fehlersuche in einer Autowerkstatt - dort muss allerdings das Gerät direkt ans Auto angeschlossen werden. Bei den Prümer Spezialfahrzeugen soll das über Handy und Internet funktionieren. Später soll es so auch möglich sein, direkt neue Software zu übertragen und zu installieren. "Aber daran arbeiten wir noch", sagt Bormann.

Diagnose per Handy spart Kosten ein



Klar ist, dass sich so viele Kosten und Flüge zu den Einsatzorten der Spezialfahrzeuge einsparen lassen. Derzeit stehen viele der Mitarbeiter immer auf Abruf bereit, denn wenn auf einem Flughafen ein Spezialwagen - in welchem Einsatz auch immer - ausfällt, muss er schnell wieder repariert werden.

Flexibilität als Wettbewerbsvorteil



Für die Mitarbeiter der Eifeler Spezialfirma bedeutet das, dass sie von jetzt auf gleich nach Frankfurt, Zagreb oder Sarajevo müssen. "Diese Flexibilität ist einer unserer größten Vorteile", sagt Bormann.

Aber derzeit drücken auch einige Probleme. Wegen des rigiden Sparkurses vieler Staaten werden Investitionen aufgeschoben - mit Folgen für die Prümer Firma. "Unser Export ist um zehn bis 15 Prozent eingebrochen", bilanziert Bormann.

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