Die andere Seite der Medaille

Zur Debatte um den Spielplatz im Bitburger Wohngebiet Schleifmühle meint dieser Leser:

"Wir haben die Erde von unseren Kindern geliehen", beginnt Bruno Kessler sein Persönlichkeitsbild der Kläger.

"Kinder erfrischen das Leben und erfreuen das Herz", möchte ich hinzufügen in der Gewissheit, dass jeder der Spielplatzanwohner, Kläger oder nicht Betroffene (dazu gehöre ich mit meiner fünfköpfigen Familie) diese oder andere Weisheiten über den Umgang einer Gesellschaft mit ihren Kindern ganz selbstverständlich mittragen würde.

Alle Bewohner unserer Straße haben zwei oder mehr Kinder. Wer aber ein so sensibles Thema anpackt, der läuft Gefahr, unter Generalverdacht gestellt zu werden und muss für unsachliche und beleidigende Ferndiagnosen herhalten.

Das kann nicht ohne Widerspruch bleiben. In dem Streit geht es nicht um die Sinnhaftigkeit von Spielplätzen, die überhaupt nicht im Zweifel steht. Es darf aber wohl hinterfragt werden, nach welchen Regeln solche Plätze errichtet werden und ob diese dann auch eingehalten wurden. Stein des Anstoßes waren und sind auch Eltern, die sich wenig vorbildlich verhalten, wenn sie Nachbars Hecken mit gefüllten Windeln bereichern, oder Jugendliche, die in lauen Sommernächten nur noch durch einen Sicherheitsdienst zu bewegen waren; und das nicht, weil sie beim Schaukeln erwischt worden wären.

Wenn man beide Seiten der Medaille mit der gebotenen Sachlichkeit betrachtet, dann bleibt reichlich Raum zum Diskutieren, aber bitte in der gehörigen Form.

Carl Diederich, Bitburg

Kinder

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