Die Angst vorm Feierabend

Die Meldungen über Randale und Vandalismus häufen sich. Attacken alkoholisierter und/oder offenkundig frustrierter junger Leute nehmen inzwischen beängstigende Formen an

Die Meldungen über Randale und Vandalismus häufen sich. Attacken alkoholisierter und/oder offenkundig frustrierter junger Leute nehmen inzwischen beängstigende Formen an. Ob es sich dabei um reine Zerstörungswut handelt wie im Kurpark oder am Parkhaus, um Pöbeleien am Wascheider See oder um grundlose Übergriffe von Schlägern wie zuletzt in Gerolstein und Prüm: Allmählich geht die Angst vorm Feierabend um. Viele Leute verzichten deshalb darauf, sich abends am Weiher zu erholen oder nach Ladenschluss die Fußgängerzone zu betreten. Die Zeiten, in denen man in der Eifel noch in der so genannten heilen Welt lebte, scheinen vorüber zu sein. Die allumfassende Frage lautet daher, wie man dem "Phänomen" begegnen soll. Natürlich kann nicht hinter jeder Hecke oder Mauer ein Polizist postiert sein; und wie allgemein bekannt ist, wachsen Lehrstellen und Arbeitsplätze, die den Frust vielfach abmildern würden, nicht auf Bäumen. Deshalb müssen die Bemühungen um Prävention und Integration dringend forciert werden. Stichprobenartige Kontrollen reichen nicht aus. Gleichzeitig darf und muss die Frage erlaubt sein, was in den Köpfen von Schlägern und Zerstörern überhaupt vorgeht. Gut, dass es inzwischen Streetworker und Runde Tische gibt, deren Teilnehmer sich des Themas angenommen haben. Deren Aktivität kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie verdienen deshalb nicht nur sporadische Beachtung, sondern ein Höchstmaß an Anerkennung und Unterstützung. Gleichzeitig ist es bedauerlich, dass es sie überhaupt geben muss. m.reuter@volksfreund.de

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