Die Arzfelder Jugend wählt ihr drittes Parlament

Prüm · Das Arzfelder Jugendparlament wird zum dritten Mal gewählt. Später als geplant, weil die jungen Leute es so wollten.

Mit nur 31 Jahren bewarb sich der heutige Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld, Andreas Kruppert, vor sieben Jahren um das Amt des Chefsessels im Islek. Selber noch ein Jungspund, versprach er im Wahlkampf den politischen Nachwuchs fördern zu wollen. Mit seiner Wahl solle ein Jugendparlament (Jupa) gegründet werden. Kruppert setzte sich bekanntermaßen tatsächlich durch und hielt Wort. Wenn sich Kruppert am Sonntag, 24. September, ohne Gegenkandidat zur Neuwahl stellt (der TV berichtete), kann er zufrieden auf das Erreichte blicken, denn auch die Neubesetzung seines "Babys" steht dann an: Erstmals dürfen junge Isleker dann tatsächlich an die Urnen gehen.

"In den bisherigen zwei Durchgängen wurde per Briefwahl gewählt. Eigentlich war die Neuwahl ja schon für den Jahresanfang geplant, Mitglieder des Jupas kamen aber auf uns zu und baten darum, den Termin zu verschieben", sagt Kruppert. Ihm sei es selber nicht so bewusst gewesen, doch die jungen Leute seien begeistert gewesen von der Idee, selber zur Urne zu schreiten und im Wahllokal ihre Stimmen abzugeben.

"Damit haben sie natürlich recht - gerade für jemanden, der bisher zu jung war, um wählen zu gehen, ist so eine erste Wahl etwas Tolles", sagt er. Wer dennoch per Briefwahl abstimmen möchte, habe dazu weiterhin die Möglichkeit, aber eben nun auch die Chance auf einen ersten echten Urnengang. Doch bevor es soweit ist, müssen erst noch genug Bewerber gefunden werden. "Es gibt schon einige, aber insgesamt haben wir für das Jupa 20 Plätze vorgesehen. Da wäre noch was frei", sagt Marc Spiekermann, Fachkraft für Jugendarbeit in der VG Arzfeld. Bis Freitag, 1. September, 12 Uhr, können noch Bewerbungen angenommen werden (siehe Info).

Carolin Hostert (21), Jugendparlamentarierin der ersten Stunde und mittlerweile Mitglied des Kreistags Bitburg-Prüm, rät jungen Islekern, das Angebot anzunehmen. "Ich blicke auf fünf sehr tolle Jahre. Traut Euch einfach und probiert es aus." Man müsse ja nicht gleich wie sie Politiker werden: "Das Jupa macht ja viel mehr. Wir besuchten ja auch Altenheime, richteten Feste aus, aber wir konnten eben auch unsere Stimme erheben und uns für die Belange von jungen Leuten einsetzen", sagt sie.

Geht es nach dem VG-Chef, wird sich das sogar noch intensivieren. "Es lief super bisher, einzig in Sachen politischer Arbeit würde ich gerne das Jupa noch mehr einspannen", sagt er. Wenn der Rat jugendrelevante Themen bespreche, beispielsweise wenn es um Schulen gehe, könne man den Nachwuchs noch gezielter nach seiner Meinung befragen.
Angst vor zu vielen Aufgaben müsse man übrigens nicht haben, betont Spiekermann. "Ich sprach erst jüngst mit zwei Mädchen, 15 und 16 Jahre alt, die überlegten mitzumachen, deren Eltern aber sagten, das wäre zuviel", sagt er. Natürlich habe die Einführung der Ganztagsschulen dafür gesorgt, dass die zur Verfügung stehende Zeit bei Schülern extrem geschrumpft sei, die Jupa-Arbeit sei aber gar nicht so zeitintensiv. "Man trifft sich unregelmäßig, Termine werden intern abgesprochen, niemand ist gezwungen, an jeder Veranstaltung teilzunehmen."

Carolin Hostert hofft, dass auch in der dritten Runde genug Interessierte zusammenkommen: "Ich bin da aber zuversichtlich. Blicke ich zurück auf die fünf Jahre, war die Fahrt zum Mainzer Landtag sicher einer der Höhepunkte, und da sah man ja, dass genug Interesse bei den jungen Leuten da ist." Mit 45 Teilnehmern sei der Bus schließlich voll besetzt gewesen. "Mischt Euch ein. Macht mit. Es lohnt sich", sagt sie.Extra: JUNGE ISLEKER MISCHEN SICH IN DIE POLITIK EIN


Das Arzfelder Jugendparlament wird alle zwei Jahre gewählt. Interessenten dürfen sich bis Freitag, 1. September, 12 Uhr, bei der Verbandsgemeinde Arzfeld bewerben. Wählbar sind alle, die ihren Haupt- oder Nebenwohnsitz in der VG haben. Bewerber müssen das 14. Lebensjahr erreicht haben und dürfen nicht älter als 26 Jahre sein. Weitere Informationen im Internet unter: www.arzfeld.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort