Die Autostadt wächst

So viele Autohändler auf einem Fleck wie in Bitburg sucht man dem Gewerbeverein zufolge im Umkreis von 200 Kilometern vergebens. Nun festigt ein weiteres Autohaus den Ruf der "Bier-" als "Autostadt": "Auf Merlick" investiert das Autohaus Schaal zwei Millionen Euro.

 Bald hat Bitburg noch ein Autohaus: „Auf Merlick“ rollen derzeit die Kräne und Bagger. Schon lange hat es den Ruf, nicht nur Bier- sondern auch Autostadt zu sein. TV-Foto: Katharina Hammermann

Bald hat Bitburg noch ein Autohaus: „Auf Merlick“ rollen derzeit die Kräne und Bagger. Schon lange hat es den Ruf, nicht nur Bier- sondern auch Autostadt zu sein. TV-Foto: Katharina Hammermann

Bitburg. Ein frischer Wind pfeift "Auf Merlick". Im wörtlichen Sinne, denn das Gewerbegebiet ist auf einer grünen Wiese gewachsen, die dem Wind noch diese Freiheit lässt. Und im übertragenen Sinne, denn schon wieder wird dort gebaut.

Das Autohaus Schaal investiert derzeit zwei Millionen Euro in den Bau eines eigenen Präsentations-Hauses für die Marke Mini mit Waschstraße und Werkstatt.

Insgesamt 15 neue Arbeitsplätze würden dadurch geschaffen, erläutert Edgar Bujara, Vorsitzender des Bitburger Gewerbevereins und Geschäftsführer des Autohauses Schaal.

Das neue, von viel Glas und schmalen schwarzen Stützen gekennzeichnete Gebäude wird sich, wenn es Anfang 2009 fertig ist, in eine große Zahl von Autohäusern einreihen, die in den vergangenen Jahren passenderweise vor allem in Otto-, Diesel- und Daimlerstraße entstanden sind.

Es ist ein weiterer Mosaikstein, der die Stellung Bitburgs als "Autostadt" festigt. "Im Umkreis von 200 Kilometern gibt es keine Stadt, die so viele Auto-Marken und so viel Ausstellungsfläche hat", sagt Bujara.

40 Autohändler zähle die Kleinstadt inzwischen, davon 23 Vertragshändler. Dies seien viel mehr als in Trier. Die Kunden kämen aus dem Süden Nordrhein-Westfalens, dem Saarland, Luxemburg, Ostbelgien… Und jedes weitere Autohaus würde weitere Kunden anlocken.

"Wir haben bewusst vor wenigen Jahren das Flächenmanagement so ausgerichtet, dass sich Auf Merlick bestimmte Produktbereiche konzentrieren", sagt Joachim Streit, Bürgermeister der Stadt Bitburg. Offensichtlich mit Erfolg. Denn fast alle Autohändler der Stadt sind inzwischen dorthin umgezogen. Zum einen war das Bauland auf Merlick mit 19 Mark je Quadratmeter günstig.

Zum anderen konnten die Händler, die aus der Saar- oder der Mötscher-Straße kamen, ihre Grundstücke gewinnbringend an den Einzelhandel verkaufen, der sich in der Folge dort ansiedelte. Und zum dritten hatte der Vorreiter, das Autohaus Tix, dort mit seinem Konzept der großen Ausstellungsfläche bereits Erfolg.

"So war die Bi(t)-Polarität des großflächigen Einzelhandels geboren", erläutert Joachim Streit. Das war vor etwa zehn Jahren. Vor fünf Jahren bekam das Kind während des Beda-Marktes dann auch einen Namen: Seitdem ist Bitburg nämlich nicht mehr nur eine "Bier-", sondern auch eine "Autostadt".

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