Die Bahn geht

PRÜM. Zwei noch im Besitz der Deutschen Bahn (DB) befindliche Flächen am Ortseingang aus Richtung Niederprüm können vielleicht schon bald von der Stadt Prüm gekauft werden.

 Hässlich und nutzlos: Das Bahngelände an der Bundesstraße 410 in Prüm. Die Fläche soll so schnell wie möglich saniert werden.Foto: Manfred Reuter

Hässlich und nutzlos: Das Bahngelände an der Bundesstraße 410 in Prüm. Die Fläche soll so schnell wie möglich saniert werden.Foto: Manfred Reuter

Schlaglöcher, knöcheltiefe Pfützen und Wildwuchs. Kein schöner Anblick für Einheimische und Besucher, die die Stadt Prüm aus Richtung Niederprüm erreichen. Seit einigen Jahren bemühen sich deshalb Bürgermeister und Räte, zwei Grundstücke entlang der Bahnhofstraße zu kaufen, die sich noch in DB-Besitz befinden. Ziel: Für das Gelände soll ein Bebauungsplan geschaffen werden. Potentielle Investoren, die Geschäftsgebäude errichten wollen, stehen schon lange in den Startlöchern (der TV berichtete). "Ein Angebot der Bahn liegt jetzt vor", freut sich Stadtbürgermeister Hansgerd Haas (FWG). Genau so freut es ihn, dass man in Prüm inzwischen wisse, wer bei der Bahn in dieser Angelegenheit zuständig sei.Fünf verschiedene Grundstücke

In der Tat: Die Sache ist kompliziert. Immerhin muss zwischen fünf verschiedenen Grundstücksflächen in unmittelbarer Nachbarschaft unterschieden werden. Danach hat die Stadt die Rampe zwischen Bahnhof und Bahnübergang Niederprüm bereits vor rund eineinhalb Jahren gekauft. Und während der Platz vor dem Bahnhofsgebäude ebenfalls der Stadt gehört, ist der alte Bahnhof selbst in privatem Besitz. Der vordere Teil des Bahngeländes entlang der B 410 hingegen gehört noch der DB, ebenso wie die Gleisfläche zwischen Rampe und Bahnhofstraße. Allerdings handelt es sich dabei nicht um eine einzige Fläche, sondern um deren zwei, die zudem noch bis vor einiger Zeit von unterschiedlichen Immobilienbüros verwaltet wurden. Die Stadt Prüm sieht nun die Chance, die beiden fehlenden Flächen "im Paket" zu erwerben. "Sonst macht das alles keinen Sinn", sagt Hansgerd Haas, der gerne Fortschritte sehen würde. Denn: "Das ist absolut kein schöner Ortseingang," stellt der Bürgermeister erneut fest und verweist auf den Prümer Städteplaner Harald Heinz. Der ist mit der Überplanung des gesamten Geländes zwischen den Bahnübergängen Niederprüm und Prüm/Ritzstraße betraut. Schon bald will Haas dem Stadtrat den Vorschlag des Expertenbüros unterbreiten. Unterdessen setzen Kommunalpolitiker ihre Bemühungen zum Bau einer Draisinenstrecke zwischen Pronsfeld und Gerolstein beharrlich fort. "Im Interesse der touristischen Entwicklung unserer Region streben wir eine baldest mögliche Nutzung der ehemaligen Bahnstrecke zwischen Gerolstein und Pronsfeld für einen Fahrraddraisinen- und Radweg an", heißt es.Notfalls pachten oder mieten

Die Realisierung des Projekts könne schließlich eine Leitfunktion für die touristische Entwicklung des Prümer und des Gerolsteiner Landes haben. Dies erklärten unisono die Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbands Prüm, Mathilde Weinandy, und ihr Gerolsteiner Amtskollege Klaus Schildgen. Kritisiert wurde in diesem Zusammenhang gleichwohl noch einmal "die Schwerfälligkeit der Vertreter der Bahn bei den anstehenden Grundstücksverhandlungen". Wie die Bürgermeister Aloysius Söhngen und Matthias Pauly berichten, sei es ausgesprochen schwierig, aufgrund dauernden Wechsels von Verantwortlichkeiten die Strecke auf die Schnelle von der Bundesbahn zu erwerben. Notfalls sei man sogar bereit, das Areal langfristig zu pachten oder zu mieten, um sowohl Räder als auch Draisinen rollen zu lassen. "Die Bahn kann die Strecke doch nur noch vergammeln lassen", heißt es in den Reihen der Union. Verstärkt möchten die CDU-Vertreter nun auch die Bürger in die Planungen des Draisinen- und Fahrradprojekts einbeziehen. Im Mai soll eine Informationsveranstaltung sein.

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