Die Bahn lässt auf sich warten

Im Sommer soll der Umbau des Bahnhofs in Jünkerath beginnen - so sieht es der aktuelle Zeitplan vor. Doch noch wartet die Ortsgemeinde auf wichtige Gleisdaten, die für die genauen Pläne erforderlich sind.

 Im Sommer soll der Umbau der Haltestelle in Jünkerath und des Bahnhofsumfelds beginnen. TV-Foto: Archiv/Christian Brunker

Im Sommer soll der Umbau der Haltestelle in Jünkerath und des Bahnhofsumfelds beginnen. TV-Foto: Archiv/Christian Brunker

Jünkerath. Die Tage des heruntergekommenen alten Bahnhofs in Jünkerath sind gezählt. Seit Jahren laufen die Vorbereitungen für die Modernisierung der Haltestelle (der TV berichtete mehrfach) und des Bahngeländes. Das Land unterstützt das mit insgesamt rund 3,5 Millionen Euro kalkulierte Pilotprojekt mit mindestens 80 Prozent und stellt für den Eigenanteil der Gemeinde Jünkerath zinslose Darlehen zur Verfügung. Seither ist einiges passiert: Der Bahnhof und das ehemalige Bahngelände sind gekauft, die Pläne für die Umgestaltung der Haltestelle und des Umfelds weit fortgeschritten. Entlang der Gewerkschaftsstraße soll ein neues Gewerbegebiet entstehen, wo früher Gleise lagen.

An der Haltestelle sollen nach den bisherigen Planungen im Sommer die Umbauarbeiten beginnen. Doch nun droht eine Verzögerung: Denn wie Ortsbürgermeister Rainer Helfen bei der jüngsten Gemeinderatssitzung verkündet, hat die Bahn es noch nicht geschafft, wichtige Unterlagen bereitzustellen. Dabei geht es um sogenannte "Gleisgeometriedaten" (siehe Extra), diese enthalten unter anderem die exakte Position der Gleisoberkante. Das ist der Punkt, auf den alle anderen Angaben wie Bahnsteighöhen oder Dächer bezogen werden. "Diese Daten haben wir schon 2009 angefordert und auch bezahlt", sagt Helfen.

Vorerst nur eine vorläufige Freigabe



Die notwendigen Messungen habe die Bahn bereits gemacht, doch bevor die Daten verwendet werden können, müssen sie überprüft und freigegeben werden. Das sei bis jetzt nicht erfolgt. "Das ist natürlich sehr ärgerlich", sagt Helfen. Immerhin habe man jetzt eine vorläufige Freigabe, so dass man dennoch - wenn auch mit zweimonatiger Verzögerung - mit der nächsten Planungsphase beginnen könne. Parallel dazu soll bei der Bahn Druck gemacht werden, damit die endgültigen Daten so schnell wie möglich zur Verfügung stehen.

Ein zweiter Punkt, der noch geklärt werden muss, ist die Beleuchtung der Bahnsteige. Diese war erst 2006 erneuert worden, weshalb bei der Prüfung der Pläne die Frage auftauchte, ob wirklich nach fünf Jahren schon eine neue Beleuchtung eingerichtet werden muss.

Nach Ansicht von Helfen und des Planungsbüros ist das jedoch unvermeidlich, weil das historische Dach auf den Bahnsteigen, wo die Lampen bislang befestigt sind, abgebaut werden muss. EXTRA

Gleisgeometriedaten bezeichnen wichtige Informationen bei Bahngleisen, etwa den Kurvenradius, die exakte Spurweite, die Überhöhung oder eventuelle Seitenneigungen der Gleise. Diese werden von der Bahn mit speziellen Messwagen erfasst und mehrfach überprüft. Erst dann werden sie für Planungen wie in Jünkerath freigegeben. (ch)

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