"Die Belegung ist wurscht"

Einstimmig haben die Mitglieder des Fördervereins Marienhaus Klinik St. Josef Neuerburg ihren bisherigen Vorstand wieder gewählt und diesen anschließend um drei weitere Beisitzer ergänzt. Informiert wurde im Rahmen der Generalversammlung zudem auch über die Zukunft der Neuerburger Einrichtung.

 Der neu gewählte Vorstand des Fördervereins Marienhaus-Klinik St. Josef Neuerburg. TV-Foto: Uwe Hentschel

Der neu gewählte Vorstand des Fördervereins Marienhaus-Klinik St. Josef Neuerburg. TV-Foto: Uwe Hentschel

Neuerburg. (uhe) Direkt zu Beginn ein ambulanter Eingriff in die Satzung: "Das wird ein bisschen kniffelig, aber das ist nur halb so schlimm", sagt Albert Borrelbach, Vorsitzender des Fördervereins Sankt-Josef-Krankenhaus Neuerburg. Denn im Grunde sind es nur ein paar Wörter, die entfernt oder neu eingepflanzt werden. Schließlich ist der Name auch Programm, und damit dieses so bleibt, muss die alte Bezeichnung dem neuen Konzept angepasst werden. Deshalb nennt sich der gemeinnützige Verein mit seinen rund 400 Mitgliedern ab jetzt "Förderverein Marienhaus-Klinik Sankt Josef Neuerburg".Nur Neuerburg soll im Auflösungsfall profitieren

Das klingt nicht wirklich schnittig, ist aber durchaus sinnvoll - genau wie eine andere, ebenfalls einstimmig beschlossene Änderung der Satzung, wonach auch zukünftig gewährleistet sein soll, dass bei Auflösung des Fördervereins einzig und allein der Standort Neuerburg davon finanziell profitieren soll. Und das wären nach Auskunft des Schatzmeisters Gerd Zimmer, der über die Finanzlage des Vereins berichtet und dafür auch den Segen aller Beteiligten erhält, derzeit immerhin 18 253 Euro und 81 Cent, die dem Neuerburger Krankenhaus dann zugute kommen würden. Doch der Förderverein, der seit seiner Gründung vor neun Jahren fast 48 000 Euro in das Krankenhaus investiert hat, will sich nicht auflösen. Im Gegenteil. Nachdem die Zukunft des Krankenhauses wieder gesichert und der dafür notwendige Umbau abgeschlossen ist (der TV berichtete), fehlt eigentlich nur noch eines: die Patienten. "Wir können nicht von heute auf morgen eine entsprechende Belegung vorlegen", sagt Vera Bers, Geschäftsführerin der Marienhaus-Klinik Sankt Josef Neuerburg, doch sie rechne damit, "dass bis Mitte 2008 die neue Intensivabteilung so belegt ist, dass auch wirtschaftlich gearbeitet werden kann." Das Klientel dieser neuen Räume sollen Langzeitpatienten aus ganz Deutschland und den Benelux-Ländern sein, und damit diese Neuerburg überhaupt finden, sei derzeit auch ein Internetauftritt in der Planung, sagt die Geschäftsführerin.Und auch Dr. Hans Peter Allerödder, Chefarzt der Inneren Abteilung in Neuerburg (und in Bitburg) hat ein Bestreben. "Ziel ist es, die innere Abteilung plus/minus null zu betreiben", sagt er. "Die Belegung ist wurscht", erklärt er, denn "wichtig ist, dass wir einen gewissen Durchgang haben". Weil nicht die Zahl der Patienten, sondern die Bandbreite ihrer Erkrankungen oder Verletzungen das Entscheidende sei. Er ist stolz darauf, dass vor einigen Wochen in Neuerburg die erste Chemotherapie praktiziert wurde, ebenso wie eine Lungenspiegelung. Auf die Zusammenarbeit mit Bitburg könne trotz verwaltungstechnischer Eigenständigkeit nicht verzichtet werden, sagt Allerödder, "doch wir wollen für die Region Neuerburg die Portalklinik sein".Was das Krankenhaus für den Neuerburger Raum, ist der Vorstand für den Förderverein. Und weil dieser aus Sicht der Mitglieder dem Verein die optimale Grundversorgung gewährleistet, wurde der Vorstand einstimmig im Amt bestätigt und um drei weitere Beisitzer ergänzt.

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