Die Berufung zum Beruf gemacht

Die Maximin-Schule bekommt nun auch offiziell einen neuen Rektor. An Ferdinand Heibs Alltag dürfte dies hingegen wenig ändern. Die Schulleitung hat er schon ein Jahr lang kommissarisch innegehabt.

Bitburg. (jk) Bereits seit dem 1. Februar 2007 ist Ferdinand Heib an der Maximin-Schule als kommissarischer Schulleiter tätig. Gerne erinnert er sich an diesen ersten Tag zurück. Denn damals hatte ein Kinderchor während einer kleinen Willkommensfeier mit einem Lied die Ängste vor der neuen Herausforderung als unbegründet zurückgewiesen.Heute um 10 Uhr wird der 44-jährige Sonderschullehrer als neuer Rektor eingeführt und kann dem Chor rückblickend nur zustimmen.Sein Berufswunsch entstand beim Gasthören an der Universität. Der Studiengang wirkte auf ihn sehr interessant, und er wollte gerne versuchen, beeinträchtigten Kindern dabei zu helfen, sich einen Weg für ihre Zukunft zu bahnen, sagt der gebürtige Hermeskeiler.Nachdem Heib das Studium in Gießen beendet und die Referendarzeit im hessischen Weilburg absolviert hatte, trat er 1992 seine erste Stelle an der St.-Martinus-Schule in Reinsfeld an. Hier organisierte der Sonderschulpädagoge unter anderem abwechslungsreiche Sportereignisse. "Damit kann ich in Bitburg aber keine Pionierarbeit leisten", lacht er, "das haben die Kollegen schon lange etabliert."Zum Alltags-Ausgleich: Malen oder Volleyball

Anders sehe es jedoch im Bereich Öffentlichkeitsarbeit aus: Schon seit August 2006 existieren Sprachförderklassen. Vielen Kollegen an Grundschulen und Kindergärten sei allerdings nicht bekannt, dass die Maximin-Schule hierbei nur als Durchgangsschule agiere und die Kinder mit Sprachauffälligkeiten nach spätestens zwei Jahren wieder in eine Grundschule zurückschulen lassen könne, erklärt Heib. Bis dahin erwarte sie Unterricht nach dem Grundschullehrplan in kleinen Klassen mit Sprachheillehrern und jeweils einer pädagogischen Fachkraft.Dieses Konzept bekannter zu machen und mit den Vorbehalten gegenüber einer Förderschule aufzuräumen, betrachtet der Nachfolger von Hannepaul Blankenheim als eine seiner wichtigen Aufgaben.Den Ausgleich zum Schulalltag findet er beim Malen oder dem Vereinssport. Hierzu zieht es den leidenschaftlichen Volleyballer zum VBC nach Morbach. Doch darüber möchte er gar nicht ausgiebig sprechen. Stattdessen wartet Ferdinand Heib auf die nächste Frage zur Schule und deren Zukunftsplänen. Das Prinzip, den Beruf auch als Berufung zu verstehen, scheint der Lehrer stets zu beherzigen - und offenbar funktioniert es.

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