STIFTUNG Ein gut entwickeltes Kind

Bitburg · 50 Jahre  Dr. Hanns-Simon-Stiftung: Solisten der Münchner Philarmonie spielen Werke von Bach bis Vivaldi.

  Michael Dietzsch, Vorsitzender des Stiftungsrates, dankt den Musikern der Münchner Philarmonie und  dem Publikum für einen besonderen Abend.

 Michael Dietzsch, Vorsitzender des Stiftungsrates, dankt den Musikern der Münchner Philarmonie und  dem Publikum für einen besonderen Abend.

Foto: Tv/Rudolf Höser

Mit einem Festakt feierte die Bitburger Dr.-Hanns-Simon-Stiftung im stiftungseigenen Kulturzentrum Haus Beda ihr 5o-jähriges Gründungsjubiläum (der TV berichtete). Die Stiftung habe dem gleichnamigen Gründer wie ein Kind am Herzen gelegen, sagte Stiftungsratsvorsitzender Michael Dietzsch zur Begrüßung der zahlreichen Gäste, darunter der rheinland-pfälzische Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, Konrad Wolf. „Das Kind hat sich gut entwickelt“, resümierte Dietzsch. Dem schloss sich auch sein Vertreter im Stiftungsrat an, der Bitburger Stadtbürgermeister Joachim Kandels. Die Stiftung sei ein Glücksfall für die Stadt, Haus Beda längst ein Wahrzeichen darin, erklärte der Kommunalpolitiker.

Als Festredner würdigte Minister Wolf besonders die Vielfalt im Förderprogramm der Stiftung. „Hier kommen regionale Kultur und Weltkultur zusammen“, so Wolf. In Rheinland-Pfalz wisse man um den hohen Wert der Kultur, erklärte der Minister. Der Haushaltsentwurf für 2019 sehe daher auch eine Erhöhung des Kulturetats um zehn Prozent vor. Das entspricht gut zehn Millionen Euro. Allerdings räumte der Politiker ein, das Ringen um Kulturförderung bleibe weiterhin hart. Den engagierten Bekenntnissen zur Kultur folgte eindrücklich die fulminante Praxis – soll heißen ein ebenso engagiertes Konzert der Solisten der Münchner Philharmoniker. Wohlklang von Arcangelo Corellis berühmtem „Weihnachtskonzert“ über Vivaldi, Bach und Mozart bis zu Felix Mendelssohns Symphonie Nr.2 D-Dur stand auf dem Programm, durch das Guido Segers, der Trompeter des Ensembles, launig führte. Mitgekommen war der junge Cembalist Johannes Berger, der virtuos und im beredten Dialog mit den übrigen Musikern Johann Sebastian Bachs Cembalokonzert Nr.5 f-moll BWV 1056 spielte. Sein intimes, völlig nach innen gekehrte Largo wurde zum eindringlichsten Moment des Abends. Segers Trompete brillierte und funkelte vielfarbig und riss das Publikum zu spontanen Beifallsstürmen hin. Ein Heimspiel war der Auftritt für den aus Prüm stammenden Bratschisten Wolfgang Berg und seine schöne sonore Viola. Als munterer Zeitvertreib im Wortsinn erklang Mozarts Divertimento D-Dur KV 136. Zum Ende: bayrisch kraftvoll und kammermusikalisch streitbar: Felix Mendelssohn-Bartholdys Symphonie. Ein Abend voll Freude und Vitalität, eben so, wie es sich für ein gestandenes Geburtstagskind gehört. Stürmischer Applaus für die Musiker.

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