Die Bröckelblöcke im Jünkerather Bad

Jünkerath/Stadtkyll · Die Verbandsgemeinde Obere Kyll wird in den kommenden Tagen die Startblöcke im Hallenbad Jünkerath abreißen lassen, da sie mittlerweile verletzungsgefährlich seien. Die Rettungsschwimmer von der DLRG sorgen sich: Kommen wieder neue Blöcke ins Bad? Antwort: Ja. Wenn alle mithelfen.

 Die Startblöcke im Hallenbad Jünkerath: Bald werden sie abgerissen und sollen durch moderne ersetzt werden. Eine Spendenaktion hat bisher knapp die Hälfte der Kosten eingebracht. Foto: privat

Die Startblöcke im Hallenbad Jünkerath: Bald werden sie abgerissen und sollen durch moderne ersetzt werden. Eine Spendenaktion hat bisher knapp die Hälfte der Kosten eingebracht. Foto: privat

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Jünkerath/Stadtkyll. Seit das Waldfreibad in Stadtkyll dem Erdboden gleich gemacht wurde, kann man in der Verbandsgemeinde Obere Kyll, abgesehen vom Kronenburger See, nur noch im Jünkerather Hallenbad dem Schwimmsport nachgehen. Entsprechend viel ist dort los, gerade in durchwachsenen Sommern wie diesem und ganz abgesehen von den Schulen, die mit ihren Kindern die Einrichtung nutzen.
Vor allem die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) braucht das Bad für Schwimmkurse, Training und Ausbildung. Die Ortsgruppen in Jünkerath und besonders in Stadtkyll sorgen sich jetzt aber wegen der drei Startblöcke im Bad: Die sollen nämlich abgerissen werden. Für Training und Schwimmer-Ausbildung benötige man die Blöcke aber, schreibt Jochen Kettel, Geschäftsführer der DLRG Stadtkyll mit 457 Mitgliedern, in einer E-Mail an die Verbandsgemeinde (VG).
Das wäre nicht das Problem - allerdings heiße es, neue Startblöcke seien aus Kostengründen nicht mehr vorgesehen. Auch der Stadtkyller DLRG-Vorsitzende Ulrich Kraemer mutmaßt, dass die Blöcke verschwinden und nie wieder ersetzt werden sollen, wie er gegenüber dem TV sagt. Und findet, dass man die mehr als 40 Jahre alten Blöcke mir geringem Aufwand wieder instandsetzen könne.
Abriss in der Wartungspause


Das eine stimmt das andere nicht, sagt allerdings Edgar Steffes vom VG-Bauamt. Die Startblöcke seien anfangs ganz aus Beton gewesen - im Prinzip problemlos, weil rutschfest. Dann aber sei man in den 70er Jahren auf die Idee gekommen, sie mit kleinen Fliesen zu bekleben. Und die seien mittlerweile teils beschädigt, vor allem aber infolge ihrer glatten Oberfläche rutschgefährlich. Er wolle sich gar nicht ausmalen ,was dann los sei, wenn jemand stürze und am Beckenrand oder auf einer Kante der Blöcke aufschlage.
Also: Abriss. Und der werde in den beiden letzten Augustwochen vorgenommen, wenn das Bad einer zweijährlichen Wartung unterzogen und das Wasser dazu abgelassen werde: "Die Blöcke kann man nur mit relativ robustem Gerät abbrechen, das geht nicht bei Badbetrieb. Und natürlich kommen da wieder neue hin."
Zwar muss die darbende Kommune sparen, wo sie kann. Daher kann sie die Kosten in Höhe von rund 4500 Euro für neue Blöcke nicht ohne Weiteres aufbringen.
Es naht aber Rettung - in Form eines Spendenaufrufs. Den hat Jörg Brang gestartet, der in Jünkerath ein Sportartikelgeschäft führt. Er ist ebenfalls DLRG-Mitglied in der Jünkerather Ortsgruppe und hat drei schwimmtalentierte und erfolgreiche Kinder, darunter Sohn Tim, Welt- und Europameister und Weltrekordhalter in diversen Rettungsschwimmer-Disziplinen.
Bisher stünden mehrere Unternehmen bereits für knapp die Hälfte des nötigen Gelds grade, sagt er. Brang selbst gibt 500 Euro dazu.
Und er unterstreicht, dass die Blöcke erneuert werden müssen: Die alten seien nicht mehr wettbewerbsfähig, kürzlich hätten sich daran tatsächlich zwei Schwimmer verletzt. Es sei aber wichtig, dass alle Sportler, "egal, woher sie nun kommen", vernünftige Bedingungen im Bad hätten. fpl
Damit die Finanzierung klappt, können sich weitere Spender melden. Entweder bei Jörg Brang unter Telefon 06597/2462 oder bei der Verwaltung unter der Zentralnummer 06597/160.

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