Die Bürger sind die Experten

Rund 30 Einwohner waren in den Sitzungssaal des Feuerwehrhauses in Jünkerath gekommen, um sich die Handlungsempfehlungen der Projektgruppen zur Dorfmoderation anzuhören. "Der Bürger ist der Architekt, die Gemeinde der Bauherr", kündigte Ortsbürgermeister Rainer Helfen dem Gemeinderat an, als er die Ergebnisse vorstellte.

Jünkerath. Die Bürger sind die Experten der Projektgruppe, die ohne Landesförderung ihre Aufgaben erledigt. Sie analysierten die Stärken und Schwächen Jünkeraths. Ingenieur Hubert Schu aus Thalfang gab Anstöße, um die Akteure zu motivieren und aus der Reserve zu locken. Einen besonderen Dank richtete Ortsbürgermeister Helfen an Josef Beuel, der einen fünf Meter langen Ortsplan in vielen Stunden farblich ausgestaltet und viele Ideen und Vorschläge zusätzlich hineingebracht hatte.Die Kyll als Naherholungsraum

Schon bei der ersten Begehung stand das Ziel fest, die Kyll mit den Auen als Naherholungsraum und für den Tourismus attraktiver zu gestalten. Der Flusslauf auf 4000 Meter Länge parallel zur B 421, K 70 und der Bahnlinie wird kaum wahrgenommen. Hohe Bäume versperren die Sicht. Würden die Bäume gefällt und damit der Zugang zum Gewässer geschaffen, ergäben sich neue Blickpunkte. Außerdem wird daran gedacht, eine Naturbühne anzulegen und einen Wohnmobil-Parkplatz zu schaffen. Auch wird darüber nachgedacht, den Radweg zu verlegen."Beim Masterplan für den Bahnhof sind wir ein Stück weitergekommen, nachdem das Land 230 000 Euro Planungskosten bewilligt hat", sagt der Ortsbürgermeister (der TV berichtete).Weitere Arbeitsgruppen beschäftigten sich mit den Themen Treffpunkte, Verkehrssituation, Jugendarbeit und Soziales. Es ist beabsichtigt, einen Sprachunterricht für türkische Mitbürger anzubieten. "Bei den Moderationsthemen standen immer Soziales, Ökonomie und Ökologie im Vordergrund", betonte Ingenieur Schu. Jetzt bestehe auch die Chance, in die Förderprogramme aufgenommen zu werden.Der Gemeinderat erhielt mit der Ergebnispräsentation eine Ideensammlung, um die örtliche Infrastruktur zu verbessern, Schwachstellen zu reduzieren und die Stärken des Ortes auszubauen. Die Dorfmoderation soll das Image und die Akzeptanz beim Bürger, dem Gast und Kunden verbessern. Jetzt heißt es, Projektteams festzulegen, Detailaufgaben zu erfassen, Synergieeffekte zu prüfen und Aufgaben zu bündeln sowie Prioritäten zu setzen. Ehe jedoch Maßnahmen starten, müssen erforderliche Haushaltsmittel bereitgestellt werden.Dazu meinte Ratsvertreter Hilmar Klein (CDU): "Jünkerath wird mit Sicherheit attraktiver. Die Investitionssumme für die Kyll als verbindendes Element ist überschaubar. Aber auch zukünftig müssen Bürger und Vereine im Dorf Hand anlegen."

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