Die bunte Welt der Eifel

KYLLBURG. (dj) Großer Verlierer der Wahl in der VG Kyllburg ist die CDU – und das obwohl die meisten Gemeinden CDU-Bürgermeister haben. Die Wähler scheinen deutlich zwischen Landes- und Kommunalpolitik zu unterscheiden.

Die Eifel hat den Ruf, zum Großteil politisch schwarz geprägt zu sein. Ein Blick auf die Wahlergebnisse der Verbandsgemeinde Kyllburg verrät jedoch, dass das Farbenspektrum bedeutend bunter ist. Der große Gewinner ist die SPD, die in den größeren Gemeinden der VG bis auf Malberg an Stimmen zugelegt hat. In Badem steigerten sich die Sozialdemokraten von 37 Prozent bei der Landtagswahl vor fünf Jahren auf 40,4 Prozent bei den Erststimmen und von 41,4 Prozent auf 46,7 Prozent bei den Zweitstimmen. Damit liegt die Gemeinde mit ihren 868 Wahlberechtigten im Landestrend. In Kyllburg konnten die Sozialdemokraten ihre 48,2 Prozent bei den Zweitstimmen noch weiter steigern und erhielten 55 Prozent. Mit diesem Ergebnis dürfte die Beck-Partei mehr als zufrieden sein. In den kleineren Dörfern sah die SPD-Welt jedoch nicht ganz so rosig aus. Beispielsweise in Etteldorf haben die Sozialdemokraten sowohl bei den Erst- als auch bei den Zweitstimmen fast die Hälfte ihrer Wähler verloren. Düster sieht es teilweise bei der Union aus. Fast in allen Gemeinden musste sie Verluste hinnehmen. In Neidenbach stürzten die Christdemokraten von 48 auf 36,5 Prozent der Erststimmen und von 40,3 auf 33,7 Prozent der Zweitstimmen. Das Ergebnis zeigt deutlich: Die Wähler in der VG Kyllburg haben den CDU-Politikern einen Denkzettel verpasst. In Usch ist alles anders

Zurück zur Farbvielfalt: Schwarz und rot machen die Eifel noch nicht wirklich bunt. Aus diesem Grund sind die Gelben, die Liberalen, so stark vertreten. Fast überall in der VG Kyllburg hat die FDP zugelegt. Für liberale Verhältnisse eher ungewöhnlich sind Ergebnisse wie in Seinsfeld: Dort hat die FDP 20,7 Prozent der Erststimmen und 23,6 Prozent der Zweitstimmen abgeräumt. Seinsfeld scheint die liberale Hochburg in der VG zu sein. Grüne, WASG und FWG machten bei der Stimmenauszählung lediglich in Usch auf sich aufmerksam. Dort gewannen die Grünen 18,4 Prozent (Erststimmen), die WASG 15,8 Prozent (Erststimmen) und die FWG 10,5 Prozent (Erststimmen). Die Wahlbeteiligung in der VG Kyllburg liegt mit etwa 60 Prozent im Trend. Auffallend ist jedoch die extrem niedrige Beteiligung in Badem. Dort gingen gerade einmal 50 Prozent der Wahlberechtigten zur Wahlurne. Auch das könnte ein Signal sein, über das sich die Politiker dringend Gedanken machen sollten. Die stärkste Wahlbeteiligung gab es in in Etteldorf (72,7 Prozent) und Gindorf (73 Prozent).

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