Die Chemie stimmt nicht: Schulleiter hört auf

Bitburg · Stefan Bartz wird nur noch bis zum Sommer das Bitburger St.-Willibrord-Gymnasium kommissarisch leiten. Anfang Dezember hat er seinen Rücktritt bekanntgegeben. Als Grund nennt der 48-Jährige, dass er nicht das Vertrauen des Kollegiums gewinnen konnte. Ein Nachfolger wird bereits gesucht.

 Stefan Bartz tritt als Schulleiter zurück. Foto: privat

Stefan Bartz tritt als Schulleiter zurück. Foto: privat

Bitburg. Stefan Bartz aus Meckel ist erst im Februar als Schulleiters am St.-Willibrord-Gymnasium eingeführt worden. Nun hat er seinen Rücktritt aus persönlichen Gründen verkündet - nach gerade mal zehn Monaten im Amt.
In einem Brief an die Eltern betont er, dass ihn viele Aufgabenbereiche der Schulleitung motiviert und ihm Freude bereitet hätten. Schulabläufe effizienter zu gestalten, das Schulprofil weiterzuentwickeln sowie Kollegen und Schüler zu unterstützen, liege ihm sehr am Herzen. "Viele dieser Ereignisse lassen mich voller Dankbarkeit auf das große Engagement aller Beteiligten blicken."
Seinen Rücktritt erklärt er unter anderem so: "Trotz zahlreicher positiver Eindrücke und Erfahrungen ist es mir jedoch nicht gelungen, ein vertrauensvolles Verhältnis zum Kollegium und den Gremien der Schule aufzubauen. Es ist zu Missverständnissen, Verärgerungen und Enttäuschungen gekommen, die das Verhältnis belastet haben und langfristig trüben würden. Es lag mir fern, derartige Konflikte heraufzubeschwören."
Unserer Zeitung gegenüber sagt Bartz: "Wenn man so eine Stelle antritt, möchte man ein gewisses Ziel erreichen. Das ist nur möglich, wenn man ein gutes Miteinander hat." Weder Schülersprecher, Elternsprecher noch Kollegen wollten sich zum Rücktritt des Schulleiters äußern.
Bartz hat als Schüler schon das St.-Willibrord-Gymnasium besucht und dort 1984 sein Abitur abgelegt. Einige Lehrer kennt er sozusagen noch aus alten Zeiten.
Vor seinem Start in Bitburg unterrichtete er an einer Gesamtschule in Südhessen, am St.-Josef-Gymnasium in Biesdorf und am staatlichen Gymnasium in Daun. "Ich fühle mich verdammt wohl in Bitburg. Es ist auch nichts Dramatisches passiert", sagt er. So kann Bartz, der die Fächer Mathe, Chemie und Informatik unterrichtet, sich sogar vorstellen, an der Schule weiter zu unterrichten - sofern eine Stelle frei wäre.
Das wäre auch im Sinne von Landrat Joachim Streit. "Ich persönlich bedauere den Schritt von Herrn Bartz und würde mich freuen, wenn er weiterhin am St.-Willibrord-Gymnasium als Lehrer bleibt," sagt er.
Bis zum Sommer wird Bartz die Schule kommissarisch leiten. Seine Stelle ist bereits ausgeschrieben worden, sagt Eveline Dziendziol, Pressesprecherin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier.

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