Corona-Hilfe Die Corona-Ambulanz im Kreismuseum

Bitburg · In Bitburg eröffnet am Montag die erste Corona-Ambulanz – und zwar im Kreismuseum. Dort betreuen Ärzte alle Menschen, die sich mit Corona infiziert haben oder unter Infektsymptomen leiden.

 Die Bitburger Ärztin Heidi Weber im Kreismuseum. Hier ist ab Montag eins der beiden Wartezimmer.

Die Bitburger Ärztin Heidi Weber im Kreismuseum. Hier ist ab Montag eins der beiden Wartezimmer.

Foto: TV/Dagmar Dettmer

Die Arztpraxen sind überlastet. Etliche Menschen, die ihre Erkältung sonst einfach zuhause auskuriert hätten, kommen nun vorbei – aus Sorge, ihre Symptome könnten auch Anzeichen einer Corona-Infektion sein. „Der Beratungsbedarf ist riesig“, sagt die Bitburger Ärztin Heidi Weber. Auf der anderen Seite meiden Patienten die Wartezimmer. Sie haben Angst, sich anzustecken, wenn sie jemandem zu nahe kommen, der das Virus vielleicht bereits hat, es aber noch nicht weiß. Eine prekäre Lage.

Die Praxen haben deshalb schon vor Wochen damit begonnen, extra Sprechstunden für Patienten mit Infekt-Symptomen anzubieten. Doch das reicht nicht. „Wir wollen eine Durchmischung dieser Gruppen absolut vermeiden und wir müssen uns wieder um unsere chronisch Kranken kümmern können“, sagt Weber. Natürlich brauchen auch die Menschen, die an Corona erkrankt sind und jene, die das befürchten, ärztlichen Rat und Behandlung. Was tun? Die Idee: beide Gruppen zu trennen und eine neue Ambulanz nur für Corona- und Infekt-Patienten aufzubauen.

„Wir müssen die Arztpraxen entlasten“, sagt Streit. Er war gleich begeistert von der Ambulanz-Idee, die Heidi Weber als Initiatorin nun federführend umsetzt. Die Fachabteilungen der Kreisverwaltung haben sich gleich auf die Suche nach einem geeigneten Gebäude gemacht. Die Wahl fiel schnell auf das Kreismuseum. Dort wurden vier Räume leergeräumt und mit Liegen, Stühlen und mehr bestückt, was im Praxisalltag gebraucht wird. Die Eröffnung ist für Montag, 30. März, geplant.

Eifelkreis und Ärzte richten Corona-Ambulanz in Bitburg ein
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„Wir haben zwei Wartezimmer“, sagt Weber: „Eins für Menschen, die positiv auf Corona getestet wurden und ein weiteres für alle anderen Infektpatienten aus dem Bitburger Raum.“ Rein kommt aber nur, wer zuvor einen Termin vereinbart hat. Und zwar telefonisch in der jeweiligen Hausarztpraxis. „Wir werden hier strikt darauf achten, dass es zu keiner Durchmischung kommt“, sagt Weber. So gäbe es beispielsweise einen Ein- und einen Ausgang, damit sich Patienten noch nicht mal zufällig an der Tür begegnen.

Für die neue Einrichtung engagieren sich stunden- und tageweise acht bis zehn Ärzte – während parallel ihre Praxen weiterlaufen. „Dieses Engagement freut mich sehr. Es macht wirklich jeder mit, den wir angesprochen haben“, sagt Weber Für die Ärzte ist das eine zusätzliche Belastung. Aber eine, die sie für das Wohl ihrer Patienten und als Beitrag die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, gerne leisten.

In der neuen Ambulanz werden alle Mitarbeiter Schutzkleidung tragen. Wichtig ist: Hier wird nicht getestet, sondern Symptome abgeklärt, bei Bedarf Rezepte ausgestellt oder weiterverwiesen an die Corona-Teststelle des DRK am Alten Gymnasium. Was Heidi Weber, die an der Organisation federführend beteiligt war, beachtlich findet: „Bei allen Einschränkungen und Sorgen ist es auch schön zu sehen, welche Synergien entstehen und wie alle zusammenhalten und gemeinsam was schaffen.“

 So sehen Behandlungs- und Beratungszimmer nun aus.

So sehen Behandlungs- und Beratungszimmer nun aus.

Foto: TV/Dagmar Dettmer
 Corona-Ambulanz Bitburg - Heidi Weber - Kreismuseum

Corona-Ambulanz Bitburg - Heidi Weber - Kreismuseum

Foto: TV/Dagmar Dettmer
 Corona-Ambulanz Bitburg - Heidi Weber - Kreismuseum

Corona-Ambulanz Bitburg - Heidi Weber - Kreismuseum

Foto: TV/Dagmar Dettmer

Die Ambulanz für Corona- und Infektpatienten ist montags bis freitags von 10 bis 15 Uhr geöffnet – mittwochs von 10 bis 14 Uhr. Es ist dringend erforderlich, vor einem Besuch einen Termin zu vereinbaren. Nur wer einen Termin hat, kommt rein. Eine Terminvereinbarung ist telefonisch bei der Hausarztpraxis möglich. Mitzubringen sind die Versichertenkarte und, falls vorhanden, der Medikamentenplan.

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