Glaube Die Magie der Springprozession Echternach - Auch der Bischof springt mit

Echternach · Auch nach Jahrhunderten hat die Echternacher Springprozession ihre Magie nicht verloren. So werden am heutigen Pfingstdienstag wieder Tausende Pilger erwartet.

 Bischof Stephan Ackermann am heutigen Dienstag bei der Springprozession in Echternach

Bischof Stephan Ackermann am heutigen Dienstag bei der Springprozession in Echternach

Foto: Klaus Kimmling

Ein ganzer Ort im Pilgerfieber: Wenn am Pfingstdienstag Tausende nach Echternach strömen, gibt es dort nur noch ein Thema: die Springprozession. Kinder, Erwachsene, Gruppen, Vereine: Sie alle springen zu Ehren des heiligen Willibrord, der 739 starb, wonach Pilgerströme zu dessen Grab in der Echternacher Basilika einsetzten. Dass diese Pilger auch springen, wurde erstmals im elften Jahrhundert erwähnt. Seit 1947 wird nur mehr vorwärts gesprungen, einen Schritt seitlich nach links, dann einen Schritt seitlich nach rechts. Gesprungen wird in Polkamelodien in Reihen durch die Straßen der Stadt bis zur Basilika. Und das seit Jahrhunderten. Denn diese Art des „Betens mit den Füßen“ gibt es trotz Unterbrechungen und Verboten bis heute; seit 2010 gehört sie sogar zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit. Die Prozession spricht immer noch viele Menschen an, denn erwartet werden laut Aukunft des Willibrordus-Bauvereins, der das Ereignis organisiert, 12 000 bis 14 000 Pilger, darunter 8000 bis 9000 Springer. Was der Reiz ist? Darauf würde wohl jeder eine andere Antwort geben. Der Willibrordus-Bauverein formuliert es so: „Das Springen ist Ausdruck der Freude, aber auch durch die geforderte Anstrengung eine echte Bußübung. Es vermittelt das Gefühl, sich in der Gemeinschaft des Gottesvolkes auf dem Wege zum ewigen Ziel zu bewegen.“

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