Die Eifel hat viel mehr als 144 Seiten

Euskirchen · Eine weiße Landkarte der Eifel war in den vergangenen zwei Jahren eines der wichtigsten Arbeitsmaterialien von Angela Pfotenhauer und Elmar Lixenfeld. Damit reisten die beiden zwischen Mosel und Hürtgenwald umher und entdeckten Land und Leute. Herausgekommen ist ein reich bebildertes Buch mit dem schlichten Titel "Eifel", erschienen in den Monumente-Publikationen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

 Mehr als 300 Fotos enthält das Buch von Elmar Lixenfeld und Angela Pfotenhauer. Der Titel lautet schlicht „Eifel“. Foto: Johannes Mager

Mehr als 300 Fotos enthält das Buch von Elmar Lixenfeld und Angela Pfotenhauer. Der Titel lautet schlicht „Eifel“. Foto: Johannes Mager

Euskirchen. Neue Erkenntnisse sind im Buch "Eifel" nicht zu finden. Doch das war auch nicht die Absicht der Autoren. "Die Bücher der Monumente-Edition sind voraussetzungslos", erklärt Angela Pfotenhauer. Auch Leser, die keine Eifel-Profis seien, sollen etwas mit dem Buch anfangen können. "Wir haben oft gehört, dass unsere Bücher auch in Schulen benutzt werden", führt die Autorin fort. "Es ist ein praktisches Handbuch, um an die Leute ranzukommen und ihnen zu zeigen: "Schaut her, solche Kostbarkeiten habt ihr vor eurer Tür", findet Wolf Werth vom Ortskuratorium Kreis Euskirchen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
In den kurzen Texten wirft Angela Pfotenhauer manchmal auch Fragen im Umgang mit den Denkmalen auf. So schreibt sie etwa zum Panzerwerk Katzenkopf bei Irrel, dass dort eine kritische Präsentation über die politischen Zusammenhänge fehle. Wichtig sei ihr jedoch gewesen, so sagt die Autorin, das bürgerliche Engagement in Sachen Denkmalschutz hervorzuheben. "Das Buch beinhaltet in sich geschlossene Essays - für jedes eine Doppelseite", erklärt sie. "Wir haben auch kleinere, leisere Objekte aufgenommen. Wir haben nicht zwischen wichtigen und unwichtigen Objekten differenziert", betont Lixenfeld. So haben sie dem "Decken Tönnes", einem Wohnhaus in Lethert und der Kirche St. Cyriakus in Weyer kaum weniger Platz eingeräumt als der NS-Ordensburg Vogelsang und dem ehemaligen Ausweichsitz der Bundesregierung. Auch ganz aktuelle Entwicklungen haben sie aufgenommen - zum Beispiel das City-Outlet Bad Münstereifel.
Immer mehr bunte Punkte


Im Laufe der Arbeit verlor die Landkarte von Angela Pfotenhauer und Elmar Lixenfeld ihr jungfräuliches Weiß. Immer mehr bunte Punkte markierten interessante Stellen. Zeitweise versuchte Lixenfeld, per Fahrradkarte im Auto zu navigieren. "Dadurch sind wir an vielen entlegenen Stellen vorbeigekommen", erzählt er. Es sind viele interessante Orte , die die beiden erfasst haben - so viele, dass es die übliche Größe der Bücher aus der Monumente-Edition gesprengt hätte. "Wir haben festgestellt, die Eifel bekommen wir nicht auf 144 Seiten. Das fliegt uns um die Ohren", erzählt Pfotenhauer. Stattdessen gestand der Verlag ihnen 240 Seiten zu und deklarierte das Buch als Sonderedition.
Manfred Poth, allgemeiner Vertreter des Euskirchener Landrats, ist begeistert vom Buch und seiner Intention: "Es fördert den Tourismus in der Eifel. Der sanfte Tourismus ist ja der Tourismus, den wir wollen."
Das Buch "Eifel" ist in den Monumente-Publikationen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz erschienen. Es umfasst 240 Seiten mit über 300 Fotos und ist im Buchhandel für 34,80 Euro erhältlich.

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