Die Eifel lässt das Herz höher schlagen

Er ist promovierter Pharmakologe und Toxikologe. Als niedergelassener Internist und Kardiologe praktizierte er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2000 in Mönchengladbach. Dann aber hielt ihn nichts mehr am flachen Niederrhein. Mit Macht zog es Christian Credner und Ehefrau Hannelore in ihre geliebte Eifel.

 Wappen sind seine Leidenschaft. Stolz präsentiert Christian Credner seine Entwürfe. TV-Foto: Elmar Kanz

Wappen sind seine Leidenschaft. Stolz präsentiert Christian Credner seine Entwürfe. TV-Foto: Elmar Kanz

Lambertsberg. Als Kardiologe machte Credner schon früh von sich reden. Eine von ihm entwickelte und seit 1978 in der eigenen Praxis angewandte kardiologische Überwachungsstation erwies sich als richtungsweisender Prototyp. Etwas Ähnliches gab es in Deutschland damals nur im Münchner "Klinikum rechts der Isar". "Allein der Computer nahm fast ein ganzes Zimmer in Anspruch", erinnert sich der Herzspezialist.

Engagiert und im Dorfleben integriert



Doch die medizinische Technologie war nicht alles für den Arzt. Ein Faible für die Eifel hatten die Eheleute Credner schon seit langem. Zunächst war Lissendorf ihr bevorzugtes Urlaubsziel. Doch die Wahl für den Altersruhesitz fiel auf Lambertsberg. Ihr reizvoll gelegenes Domizil mit herrlichem Eifelblick bewohnen sie seit 2000. Zur Hausgemeinschaft gehören Cosi und Mimi, zwei Stubentiger, sowie die junge, erst sechzig Jahre alte Schildkrötendame Flitzi.

"Die Eifel ist mein Leben nach der Medizin", sagt Christian Credner. Doch was nach Ruhebedürfnis und Entspannung klingt, erweist sich als Unruhestand pur. Die Eifel fasziniert ihn wie früher die Medizin. Dem entspricht auch sein Arbeitspensum - alles ehrenamtlich. Ob Heimatforscher, Denkmalpfleger im Auftrag des Rheinischen Landesmuseums Trier, Hobby-Fotograf, Wappenkünstler (bereits 13 Eifeldörfer führen Wappen von ihm), Archäologe, Autor wissenschaftlicher Artikel und einiges mehr, er ist gefragt und vielbeschäftigt.

So auch als Mitglied im geschichtlichen Arbeitskreis Bitburg, Geschichtsverein Prümer Land, Archäologischen Verein Gerolstein, Förderverein Dippelbacher Mühle und Vorstandsmitglied von "Waleswilere" in Waxweiler. Als Kassenwart im Förderverein der Gemeinde Lambertsberg hilft er beim Grillen, Bierausschenken und auch beim Maibaumversteigern, was insgesamt jährlich etwa 4000 bis 5000 Euro für die Gemeindekasse bringt.

Luftaufnahmen mit dem Kamera-Drachen



Christian Credners Krönung in Sachen Eifel-Aktivitäten jedoch ist die Luftbildarchäologie. Mit seinem selbst konstruierten Kamera-Drachen macht er Fotos in hervorragender Qualität, auch bei völliger Windstille. Schon als 16-Jährigem gelang ihm sein erstes Luftbild. Aufgenommen wurde es von einer am Fallschirm herabschwebenden Agfa-Box. Eine Trägerrakete Marke Eigenbau hatte sie in die Höhe befördert.

Voll unterstützt bei seinem post-beruflichen ehrenamtlichen Arbeitspensum wird Christian Credner von Ehefrau Hannelore. Die gemeinsamen Exkursionen auf den Spuren der Römer und Kelten zum Beispiel können ihr nicht lang genug sein.

Die Frage, wie das alles zeitlich, körperlich und vom Wissensstand her zu schaffen ist, beantwortet Credner nur kurz: "Aus Neugierde". Um die Eifel jedenfalls hat sich der Ex-Mediziner schon jetzt verdient gemacht wie kaum ein anderer und von Aufhören ist noch lange nicht die Rede.

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