Die europäische Idee lässt ihn nicht los

Prüm · Den Werner-Blindert-Preis des Geschichtsvereins Prümer Land erhält in diesem Jahr der luxemburgische Premierminister Jean-Claude Juncker. Das gab der Vereinsvorsitzende Volker Blindert bei der Vorstellung des Programms für 2012 bekannt.

Prüm. Wer an Europa verzweifle, so hat er einmal gesagt, "der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen". Im Moment (ver-)zweifeln wieder viele an Europa, aber Jean-Claude Juncker, der luxemburgische Premierminister, lässt sich nicht beirren: Man müsse sich zusammenraufen und dürfe das Ziel eines gemeinsamen Europas nicht aus den Augen verlieren, sagte er noch im November.
Das war in Mainz, wo er den Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz erhielt (der TV berichtete). Im März holt sich der vielfach Geehrte in Prüm eine weitere Auszeichnung ab: Den nach dem Mitbegründer des größten Geschichtsvereins im Land benannten Werner-Blindert-Preis.
Auch Norbert Blüm kommt


Der Verein vergibt den Preis seit 2006 alle zwei Jahre in den Kategorien "regional" oder "überregional" - als Anerkennung an Menschen, die sich bei der Vermittlung von Geschichte Verdienste erworben oder gar selbst historische Ereignisse und Vorgänge beeinflusst haben. Bisher erhielten ihn Hans-Dietrich Genscher, Nikolaus Nösges und Guido Knopp.
Als der Vereinsvorstand die Kandidaten für 2012 diskutiert habe, sagt der Vorsitzende Volker Blindert, habe sich schnell eine deutliche Mehrheit für den 56-jährigen Juncker ergeben. Denn er habe kräftig an der Geschichte mitgeschrieben: Man würdige damit seine Leistung beim Zusammenwachsen Europas und seinen Einsatz für das friedliche Zusammenleben der Völker auf dem Kontinent.
Der künftige Preisträger hat dem Verein bereits auf die Nachricht von der Entscheidung geantwortet: Er freue sich außerordentlich, schrieb Juncker, und er nehme den Preis sehr gerne an. Der Festakt ist am Freitag, 9. März, 19.30 Uhr, im Prümer Konvikt.
Neben einem aktuell bedeutenden politischen Akteur kommt noch im gleichen Monat auch ein Ehemaliger nach Prüm: der frühere Bundesarbeitsminister Norbert Blüm.
Am Freitag, 30. März, liest er um 20 Uhr ebenfalls im Konvikt in der Reihe "Brennpunkt Geschichte" aus seinem Buch "Ehrliche Arbeit".
Der Verein, sagt Volker Blindert, setze die im Vorjahr leicht geänderte Programmstrategie fort: Konzentration auf eine reduzierte Zahl von Höhepunkten, dafür aber mehr Regionalgeschichte. Fortgesetzt wird auch der Abend mit historisch geprägten Filmen im Prümer Eifel-Kino: "Die Premiere 2011 war sehr gut und schnell ausverkauft", sagt Blindert. Im neuen Jahr auf der Leinwand: "Almanya - Willkommen in Deutschland" und "Vier Tage im Mai" (Samstag, 21. April, 19 Uhr).
Das 30. Jahr des Bestehens will der Verein nicht groß feiern. Man werde sich lediglich bei der Jahreshauptversammlung am 23. März im Casino der Kreissparkasse Bitburg-Prüm und im erneut vier Mal erscheinenden Landboten einen Rückblick mit Streiflichtern aus diesen drei Jahrzehnten gönnen, sagt Blindert.
Das weitere Programm: regionalgeschichtliche Vorträge in Arzfeld und Gondenbrett, Studienreisen im In- und Ausland, historische Dinner zu Themen wie Frankreich oder dem Eifeldichter Peter Zirbes, geführte Wanderungen, Mundartnachmittage und eine Buchveröffentlichung. Vereinsmitglied Franz Thomes hat alle Orte in der Verbandsgemeinde Prüm beschrieben und gezeichnet.
Die Präsentation ist im September - mit einer Ausstellung, in der alle Zeichnungen zu sehen sind.
Das Jahresprogramm des Geschichtsvereins Prümer Land wird Ende Januar dem 112. Landboten beigelegt und ist vom 20. Januar an erhältlich in den Prümer Geschäften. Es kann direkt beim Verein bestellt werden unter Telefon 06551/3799 oder per E-Mail an geschichtsverein-pruemerland@t-online.de

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