Die Flucht ans Wasser

SCHÖNECKEN. (js) Wer ist Constantin? Ein römischer Kaiser, ein aktueller modischer Jungenname, ein Synonym für ...? Peter Schuh, Jungautor aus Schönecken, liefert seine persönliche Antwort: Constantin ist der Junge aus Schönecken, den es antrieb, einen Roman zu schreiben.

 Angler aus Leidenschaft, Naturliebhaber und nun auch Buchautor: Peter Schuh aus Schönecken veröffentlicht sein Erstlingswerk "Constantin – der Weg eines Karpfenanglers". TV-Foto: Joachim Schröder

Angler aus Leidenschaft, Naturliebhaber und nun auch Buchautor: Peter Schuh aus Schönecken veröffentlicht sein Erstlingswerk "Constantin – der Weg eines Karpfenanglers". TV-Foto: Joachim Schröder

Peter Schuh wirkt nachdenklich, meditativ, schweigsam. Und doch hat er die Neigung, viel zu kommunizieren und sich mitzuteilen. Denn auf seinem jungen Leben liegt bereits eine Fülle von Erfahrungen: Erst war es unbeschwert und hell, danach ziehen dunkle Wolken auf, dann ergreift wieder das Licht die Oberhand. Was am Anfang nicht unerwähnt bleiben darf: "Das Angeln wurde für mich zum rettenden Anker, der Computer zum Medium und zum Instrument für den Broterwerb", sagt Peter Schuh.Das Leben änderte sich - die Lust am Angeln blieb

Der 25-jährige "Eefeler Jung" wurde direkt am Wasser geboren - in Trier, unmittelbar am Moselufer. Seine Eltern führten ein Hotel in der Stadt - "ein angenehmes Jungenleben", sagt Peter Schuh alias Constantin. Nun verwundert es nicht, dass der smarte Knabe schnell seine Liebe zum Hobbyangeln entdeckte: "An der Mosel fing ich meine ersten Rotaugen, Barsche, Zander und Hechte." Später führte es den jungen Peter zusammen mit seiner Mutter "in das verträumte Eifeldorf Schönecken". Vieles änderte sich in seinem jungen Leben, doch eines blieb: die Lust am Angeln. "Eine neue Heimat, neue Freunde und eine neue Fangtechnik - das Boilie-Angeln mit dem Fang von Karpfen rückte in den Mittelpunkt", erzählt Peter Schuh. Kampfstarke Großkarpfen sollten fortan sein Leben in der Freizeit bestimmen. Der smarte Junge und der Kampffisch... Sollte das gut gehen? Das berufliche Fortkommen wurde nicht vernachlässigt: Wirtschaftsschule in Prüm, kreatives Arbeiten am PC, Ausbildung als Offsetdrucker. "Heute bin ich bei den Westeifel-Werken beschäftigt und arbeite mit behinderten Mitmenschen in einer Druckerei, eine Arbeit, die mich erfüllt", sagt Peter und kehrt in sich. Da ist er also wieder - der Gedanke an das Angeln, die Ruhe, die Naturliebe: "Auf Probleme folgte immer die Flucht ans Wasser, hier fand ich den Ort der Konfliktbewältigung und Einkehr, die innere Ruhe und meinen richtigen Lebensweg." Im TV-Gespräch und in seinem Erstlingswerk "Constantin - der Weg eines Karpfenanglers" gibt der junge Peter Schuh gestrandeten oder bedrohten Jugendlichen einen wichtigen Lebensrat: "Nutzt Eure Gaben, seid fantasievoll, findet zu dieser inneren Ruhe." Diskos, laute Musik und Alltagslärm - nein, das ist nicht Peters Welt. Der junge Mann sucht immer wieder "Nischen" - Oasen der Ruhe, nur hier kann er sich verwirklichen. Peter Schuh, der "mitteilsame Schweiger", steht heute mitten im Leben. Arbeiten, Hobby und privates Leben verlaufen geradlinig. "Heute schreibe ich Artikel für Anglermagazine, fülle Internetseiten mit Tausenden von Bildern, bin in ganz Europa auf Fachmessen und komme weit umher auf Seen, Flüssen und Meeren", sagt der Schönecker. Ihn und weitere neun Kameraden trieb es nun dazu, einen heimischen Angelklub zu gründen und am Stausee in Wascheid eine "neue Heimat" zu finden - eben die erneute "Flucht ans Wasser"... Peter Schuh - ein intelligenter, höflicher und ruhiger junger Mann, den es nun auch zum Buchmarkt drängte. "Ich fing an, meine Gedanken niederzuschreiben und schuf mit Constantin eine fiktive Person", erzählt der Jungautor. "Constantin repräsentiert eigene Erfahrungen und Eigenschaften." So entstand ein Roman, der bestimmt viele Leser interessiert. Angeln, klar doch - das macht den Kern der Story aus. Doch es ist mehr: Constantin enthüllt auch gnadenlos sein privates Leben mit allen Höhen und Tiefen, schreibt sich den Frust von der Seele und teilt seine Freuden anderen mit. "Das Private lässt den Constantin so herzlich und freudig wirken, der Leser muss einfach mitfühlen", sagt Peter Schuh. Ein Lesestoff, der mitreißt. Der aber auch mitteilt, was in einem jungen Menschenleben so alles passieren kann. Und dass ein Hobby mithelfen kann, große Lebenskrisen zu bewältigen und Freude im Alltag zu erfahren. Peter Schuhs Roman dürfte eine interessierte Leserschaft finden - nicht nur in der Eifel.

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