Die Frau für Dasburg

Dasburg · Die Eifeler Kommunalpolitik wird noch ein bisschen weiblicher: Neue Ortsbürgermeisterin von Dasburg ist Beate Bormann. Der Rat wählte sie am Mittwochabend ins Amt. Vorgänger Werner André wollte nicht weitermachen, zur Kommunalwahl hatte aber niemand für den Posten kandidiert.

 Der ehemalige Dasburger Ortsbürgermeister Werner André überreicht seiner Nachfolgerin Beate Bormann den Schlüssel zur Macht. Foto: privat

Der ehemalige Dasburger Ortsbürgermeister Werner André überreicht seiner Nachfolgerin Beate Bormann den Schlüssel zur Macht. Foto: privat

Dasburg. Beate Bormann ist neue Ortsbürgermeisterin von Dasburg: Am Mittwochabend wählte der Gemeinderat sie einstimmig ins Amt - denn zur Kommunalwahl im Mai hatte niemand in der Grenzgemeinde für den Posten kandidieren wollen. Neue Beigeordnete wurden Thorsten Heiles und Frank Bormann. Beate Bormanns Vorgänger Werner André hatte die Gemeindegeschäfte nur noch so lange geführt, bis seine Nachfolge geregelt sein würde (der TV berichtete), für eine zweite Amtsperiode wollte er nicht mehr zur Verfügung stehen."Wunschkandidatin der Bürger"

Jetzt freut er sich über die Wahl: Beate Bormann habe ja bereits bei der Kommmunalwahl, als sie für den Rat kandidierte, "mit dickem Abstand die meisten Stimmen bekommen. Sie ist also die absolute Wunschkandidatin der Bürger."Und das sei sie zu recht: "Sie ist einfach die Top-Person für diesen Posten", sagt er. "Sehr integer, verlässlich, konsensfähig und pragmatisch." Kurz: Beate Bormann habe einfach alles, was man für das Amt brauche.Die neue Gemeindechefin hatte allerdings anderes vor, wie sie im Gespräch mit dem TV bekennt: "Ich habe nicht im Traum daran gedacht, das Bürgermeisteramt anzustreben." Nein, sie sei im Mai lediglich für einen Sitz im Rat angetreten, dem sie seit der vorigen Legislaturperiode angehörte. Außerdem, sagt die Lehrerin an der Realschule plus in Neuerburg, sei sie gerade 60 geworden: "Ich gehe nächstes Jahr in Altersteilzeit. Meine Lebensplanung sah eigentlich anders aus. Aber wir haben eben keinen gefunden, der das macht." Offenbar haben dann die Überzeugungskünste von André und Andreas Kruppert, dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld, ihre Wirkung getan: "Irgendwann habe ich gesagt: Gebt mir noch ein bisschen Bedenkzeit. Und dann habe ich gesagt: Ich mach\'s."Sie macht\'s - und weiß, was zu tun ist: die Arbeit ihres Vorgängers, unter dem "furchtbar viel gelaufen" sei im Dorf, fortzusetzen - zumal sie selbst ohnehin kräftig darin eingespannt war. "Die Großprojekte werden natürlich fortgeführt", sagt Beate Bormann. Eines davon sei der Tourismus, "den haben wir uns ja groß auf die Fahnen geschrieben." Nach dem Umbau des Forsthauses auf der Burganlage - wo man jetzt heiraten und Ferien machen kann - gehe es nun an die Außenanlagen. Weitere Vorhaben: das Neubaugebiet. Und für den Zukunfts-Check Dorf sei man ebenfalls angemeldet.Erst einmal Ärmel hochkrempeln

Ihre Familie trage die Entscheidung mit, sagt die frischgekürte Bürgermeisterin, die mit Horst Bormann verheiratet ist, der gemeinsame Sohn Fabian ist 18 Jahre alt. Auch wenn sie bekennt, in den vergangenen Wochen nicht gut geschlafen zu haben. Dafür aber in der Nacht nach ihrer Wahl: Es muss anschließend im Rat noch richtig nett gewesen sein. "Jetzt geh ich erst mal die Spuren von gestern beseitigen", sagt Beate Bormann und lacht.Meinung

Fließender ÜbergangBeliebt bei den Bürgern und mittendrin im ortspolitischen Geschäft: Beate Bormann ist ganz offenbar die Richtige für Dasburg. Auch wenn sie dazu ein bisschen überredet werden musste. Aber auch Werner André wollte ursprünglich nicht Bürgermeister werden. Und hat doch sehr viel erreicht. Gute Vorzeichen: Glückwunsch an die Dasburger. fp.linden@volksfreund.de

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