Warum der Wald der Gemeinde Burbach Sorgen bereitet Aus einem Überschuss wird ein dickes Minus

BURBACH · Borkenkäferbefall, Windwurf und ein übersättigter Holzmarkt: Die Gemeinde Burbach erwirtschaftet mit dem Forst derzeit  keine Gewinne.

 Ortsbürgermeister Johann Spoden vor einem Polder Fichtenholz im Burbacher Gemeindewald: Selbst zu einem Preis von 30 Euro pro Festmeter findet sich derzeit kein Käufer für das vom Borkenkäfer befallene Schadholz.

Ortsbürgermeister Johann Spoden vor einem Polder Fichtenholz im Burbacher Gemeindewald: Selbst zu einem Preis von 30 Euro pro Festmeter findet sich derzeit kein Käufer für das vom Borkenkäfer befallene Schadholz.

Foto: Rudolf Höser

Dabei wurde im Burbacher Gemeindewald über Jahrzehnte nachhaltig gewirtschaftet, die Bestände sind fachgerecht durchforstet. Der Wald der 720 Einwohner zählenden Gemeinde Burbach-Neustraßburg besteht zu rund 85 Prozent aus haureifen Fichtenbeständen. Das sieht auf den ersten Blick sehr gut aus. Auch die Forstwirtschaftspläne der Vergangenheit können das belegen. „Im Schnitt haben wir zwischen 10 000 und 15 000 Euro pro Jahr erwirtschaften können.“ Doch: „Bis Ende dieses Jahres rechnen wir mit rund 10 000 Euro im Minus“, sagt Ortsbürgermeister Johann Spoden.

Rund 300 Festmeter Fichtenstämme, größtenteils Schadholz durch Borkenkäferbefall, aber auch Windwurfholz, liegen im Burbacher Wald und auf Lagerplätzen an weiteren Orten auf Halde. Holz, das derzeit niemand kaufen will. Johann Spoden: „Der Holzmarkt ist am Boden; ein vernünftiger Preis ist derzeit nicht zu erzielen. Es herrscht ein Überangebot.“

Aus Gründen der Nachhaltigkeit und mit Blick auf nachfolgende Generationen wurde in Burbach jahrelang mit Maß und Ziel Holz geerntet. „In der Vergangenheit hätten wir zwischen 80 und 90 Euro pro Festmeter erzielen können, haben uns aber nachhaltig und zurückhaltend verhalten. Heute würden wir gerne für 30 Euro verkaufen, werden das Holz selbst dafür nicht los“, erklärt Spoden die Situation.

Bei diesem Preis verschlingen die Kosten für den Einschlag den Ertrag. Da bleibt den Burbachern, so wie vielen anderen waldbesitzenden Gemeinden in der Eifel auch, nur die Möglichkeit abzuwarten. Und das hat konkrete Auswirkungen auf die Ausgabenpolitik der Gemeinde. Konnten zuletzt Projekte wie die Sanierung des Sportplatzgebäudes teilweise aus dem Holzverkauf finanziert werden, fehlt künftig Geld für wichtige Maßnahmen wie etwa den mittelfristig notwendigen Ausbau der Schulstraße. „Einzig positiver Aspekt: Wir werden von unserem zuständigen Revierleiter Richard Wagner optimal betreut“, sagt Spoden.

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