Die Geschichte zweier vergessener Orte

Einst galt der Ort Staudenhof als kleinste Gemeinde in Rheinland-Pfalz. Nur wenige Kilometer entfernt lag der Einzelhof Beifels versteckt in den Wäldern. Kaum ein Eifeler wird sich heute noch an die Weiler erinnern. Beifels brannte ab, nichts blieb erhalten, aus Staudenhof zog der letzte Bewohner 1998 fort. Uwe Neumann hat Dokumente und Fotos für ein Buch gesammelt, die an die vergessenen Orte erinnern.

 Autor Uwe Neumann. TV-Foto: Frank Auffenberg

Autor Uwe Neumann. TV-Foto: Frank Auffenberg

Das Buch: Orte können einfach verschwinden. Das beweist das Buch "Die Wüstungen Staudenhoven und Byvfels" des Hermespander Lokalhistorikers Uwe Neumann. Anhand von vielen Dokumenten, Karten, Fotografien und Gemälden ruft er die Erinnerung an zwei Orte wach, die über Jahrhunderte Bestand hatten und bis zum Ende des vergangenen Jahrtausends einfach von der Bildfläche verschwanden. Der eine, Staudenhof, weil er verlassen wurde, der andere, Beifels, weil er 1962 bei einem Feuer zerstört wurde.
Dorf- geschichte(n)


Das Buch hat 212 Seiten und ist zum Preis von 17 Euro bei den Ortsbürgermeistern in der Verbandsgemeinde Arzfeld und beim Autor erhältlich.
Der Inhalt: Die Erinnerungen verblassen, nur noch wenige Zeitzeugen können Staudenhof und Beifels beschreiben, geschweige denn genau sagen, wie groß die Orte waren und wie ihre Historien aussehen. Neumann versucht, die Erinnerung an die verlassenen Weiler zu erhalten. Er dokumentiert ihre überlieferte Geschichte, ordnet ihre Lage mit historischen Karten ein und berichtet von Menschen, die einst die vergessenen Lagen als ihre Heimat verstanden.
Der Autor: Neumanns Interesse für die Gegend, in der sich die verlassenen und verschwundenen Ortschaften befanden, wurde geweckt, als er im ehemaligen Schulhaus in Staudenhof auf die Schulchronik des Ortes stieß und sie aus dem Sütterlin in heute gebräuchliche Schrift übertrug: "Es war spannend, eins gab das andere und schon war ich mitten drin in der Geschichte des Ortes."
Leseprobe: Die Flammen zerstörten alles (gemeint ist der Hof Beifels, Anmerkung der Redaktion), denn niemand war am Hof, als das Feuer durch einen elektrischen Kurzschluss entstand. Die Bewohner kehrten erst am nächsten Tag von einer Reise zurück. In den Nachbargemeinden Oberweiler, Merkeshausen und Staudenhof hatte man außer starkem Brandgeruch von einem Brand in Beifels nichts bemerkt. Man hielt die Rauchschwaden aus der von der Höhe nicht einsehbaren Bebauung [..] für Herbstnebel. affExtra

Wie sieht der Autor sein Buch? Uwe Neumann hat einige Sätze für uns vervollständigt: Ich habe dieses Buch geschrieben, weil… ...damit die Geschichte dieser aufgegebenen Wohnstätten nicht in Vergessenheit gerät und der Nachwelt erhalten bleibt. Das Besondere daran ist,… …, dass die genaue Historie der Orte vom Anfang bis zum Untergang nachvollzogen wird. Auf jeden Fall lesen sollte es… …jeder, der sich für die Geschichte dieser vergessenen Siedlungen interessiert. aff

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