Die große Abriss-Party auf dem Hahnplatz

Prüm · Das war’s beinah: Heute geht die Prümer Salvator-Kirmes mit dem Feuerwerk um 22 Uhr ins Finale. Und das gilt gleich zweifach: Denn auf dem Hahnplatz kann im kommenden Jahr wegen der Umbauten nicht mehr gefeiert werden.

Die große Abriss-Party auf dem Hahnplatz
Foto: (e_pruem )

Prüm. "Einige haben schon gesagt: Wir feiern Abrisskirmes", sagt Mathilde Weinandy mit einem tapferen Lachen: Die Stadtbürgermeisterin weiß auch noch nicht, wie es mit dem Fest im kommenden Jahr weitergeht, wenn der Hahnplatz umgebaut wird. Vielleicht zieht man mit Buden, Bühne und Fahrgeschäften zum Teichplatz, aber der ist nun auch nicht so geräumig, dass dort so richtig Stimmung aufkommen könnte.
Für die aktuelle Kirmes aber gilt: läuft prima. Vielleicht ja auch, weil man Abschied nimmt. "Das ist wirklich mal eine Kirmes, die aus dem Rahmen fällt", sagt Werner Arens, der gemeinsam mit Julia Peter und Markus Pint die Bewirtung macht. Ihm seien viele Gesichter aufgefallen, "die ich schon lange nicht mehr auf der Kirmes gesehen habe".
Besonders viele waren es am Samstagabend, als die Acapulco Firebirds den Hahnplatz mit lebhaft rausgehauener Musik beschallten: Markus Pint schätzt, dass um die 600 Besucher sich das kostenlose Konzert und dazu ein Kirmesbierchen gönnten. Stimmung so weit super also, und Gegrolle gab es bisher nur einmal - als tief in der Nacht zum Samstag der Gewitterregen fiel. Hat aber kaum einer mitbekommen.
Der Sonntag bringt weitere, inzwischen sehr beliebte Programmpunkte: Das Entenrennen des Jugend-Rotkreuzes, bei dem 2000 Plastiktierchen die Prüm hinab schippern und dessen Erlös in die Jugendarbeit und an die Notfallnachsorge der Retter im Eifelkreis geht. Das DRK kümmert sich dabei um Menschen in schweren Lebenssituationen - zum Beispiel, wenn sie einen Angehörigen bei einem Unfall verloren haben.
Mindestens 400 Läufer

Die große Abriss-Party auf dem Hahnplatz
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 Hoch hinaus: Der „Mambo Dancer“ am Schulhof des Gymnasiums – und die Buden vor der Basilika.

Hoch hinaus: Der „Mambo Dancer“ am Schulhof des Gymnasiums – und die Buden vor der Basilika.

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Gegen 17 Uhr am Sonntag startet wieder der Benefizlauf Rock'n Run, von Live-Musik begleitet: Diesmal haben die Organisatoren von Stadt und Gewerbeverein beschlossen, das Startgeld an die Willkommenspatenschaften für Flüchtlinge im Eifelkreis zu geben. Gaby Bretz vom Ski-Klub erteilt den Startschuss: "400 sind es auf jeden Fall", sagt sie angesichts des Läufer-Gewimmels. Mit dabei: Maria Holz, 17 Jahre alt, aus Steinmehlen. Warum läuft sie mit ihren Freunden vom Jugendrotkreuz Fuchswiese (Prüm und Arzfeld) heute mit? "Weil wir uns sportlich engagieren wollen. Und weil es um einen guten Zweck geht."
Pro Runde werden von Sponsoren und anderen Unterstützern 50 Cent gezahlt: Christine Kausen vom Gewerbeverein schätzt, dass so "auf jeden Fall" eine stabile vierstellige Geldsumme zusammenkommen wird.
Die Polizei-Inspektion Prüm hatte übrigens bisher keinerlei Vorfälle im Rahmen der Kirmes zu bearbeiten: Alles sei ruhig und friedlich verlaufen, sagt Ferdinand Spartz. "So haben wir's am liebsten." Und auch die Feuerwehr schob, wie der stellvertretende Wehrführer Barty Lliteras sagt, bis Sonntagabend mit ihren 15 Einsatzkräften einen entspannten Dienst: Vorrangig hatten die Wehrleute mit den Absperrungen bei Enten- und Menschenrennen zu tun.
Wie es dann nach dem kommenden Jahr aussieht, ob es den Budenzauber noch an gleicher Stelle geben wird, wenn der Hahnplatz umgebaut sein wird, steht noch nicht fest. Schausteller Willi Kleiner-Zimmermann aus Zülpich-Schwerfen, zum ersten Mal dabei, hat aber vor, trotzdem wieder in die Abteistadt zu kommen: "Bestimmt, klar", sagt er.
Die Kirmes geht heute zu Ende: Um 16 Uhr bieten die Wirte den Feierabendtreff für Firmen und ihre Mitarbeiter, und wenn es gegen 22 Uhr dunkel wird, beginnt das Feuerwerk. Und vielleicht erfüllt sich ja dieses eine Mal Markus Pints Hoffnung: Dass die Prümer Krimes, nach vielen Jahren, an allen vier Tagen trocken beibt.

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