Jahrestage Die Halle für alle

Bitburg · In unserer TV-Serie Jahrestage erinnern wir an Ereignisse, die 2019 ein rundes Jubiläum feiern. So wurde im Oktober vor zehn Jahren die Bitburger Stadthalle eingeweiht. Es folgten viel Programm und ein paar Misstöne.

Konzerte, Lesungen, Reiterball, Preisverleihung von „Jugend forscht“ und seit dem vergangenen Jahr auch der Einzug der Nationen zum Folklorefestival: Das sind nur ein paar der Möglichkeiten, für die die Bitburger Stadthalle genutzt werden kann. Es ist, so wird sie auch beworben, eine „Halle für alle“. Zu den Glanzlichtern in der Stadthalle gehören laut Bitburgs Pressesprecher Werner Krämer der Empfang mit dem damaligen Bundespräsidenten Christian Wulff und dem damaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger im April 2011. Auch die Eröffnungsveranstaltung mit dem städtischen Musikverein Bitburg und dem Projektchor, der extra zu diesem Anlass gegründet wurde, zählt Krämer zu den besonderen Terminen. Außerdem nennt er unter anderem den Auftritt der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und des Domchors Speyer zum Kultursommerauftakt 2015.

2009 wurde die Halle nach rund zwei Jahren Bauzeit eingeweiht. Sie befindet sich auf dem früheren Brauereigelände Nord und ist heute durch die Markenwelt des Unternehmens immer noch eng damit verbunden.

Der Spatenstich für das Großprojekt, das Stadthalle und Bitburger Erlebniswelt umfasst, erfolgte im März 2007.

Die ersten Schritte in Richtung des Projekts brachte der Bitburger Stadtrat im April 2002 auf den Weg, als er sich für den Standort „Brauereigelände Nord“ aussprach. Im Dezember 2004 unterzeichneten die Bitburger Brauerei, die Stadt, das Land und Projektentwickler Faco den Rahmenvertrag, der Budgets und Aufgaben der Partner regelt. Im Oktober 2005 legte die Stadt das Sanierungsgebiet „Ecke Römermauer/Görenweg“ fest, was der Brauerei Mittel der Städtebauförderung für Abrissarbeiten verschaffte.

Die Bitburger Markenwelt war im März 2008 im Rohbau fertig, im September konnten die Brauerei-Mitarbeiter bereits ihre Büros beziehen. Offizielle Eröffnung der Markenwelt war im August 2009. Im Februar desselben Jahres stand auch der Rohbau der Stadthalle, Eröffnung war im Oktober 2009.

Pächter der Bitburger Stadthalle war zunächst das Team Posch mit den beiden Eifeler Gastronomen Dieter Poss und Achim Schilling. Sie hatten sich 2008 unter mehr als 15 Bewerbern für die Betriebsführung der Halle durchgesetzt. Acht Jahre lang führte das Duo den Betrieb und schrieb dabei schwarze Zahlen.

Im Jahr 2017 wechselte der Pächter der Halle. Die Firma Schneider Promotion & Transport kümmert sich jetzt um das Gebäude und ist auch für die Veranstaltungen zuständig. Die Firma hatte sich schon 2008 beworben, im zweiten Anlauf klappte es dann. Oberaufsicht hat aber nach wie vor die Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft Bitburg (BVB), ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Stadt, das unter anderem auch für das Cascade-Bad zuständig ist.

Laut Verwaltung zahlt die Stadt einen Betrag an die Pächter und bekommt dafür 40 Veranstaltungen. Über dieses Kontingent werden Angebote der Kulturgemeinschaft, der Stadt, aber auch anderer Organisationen wie zum Beispiel des Gewerbevereins organisiert.

Krämer sagt weiter: „Das ist also kein Zuschuss, sondern ein Geschäft auf Gegenseitigkeit.“ Unter dem Strich bleibe für die Stadt Bitburg ein Verlust von rund 20 000 Euro im Jahr.

Schlagzeilen machte die Stadthalle auch im negativen Sinn. Immer wieder war von Baumängeln die Rede. An der Decke sammelte sich Wasser, es gibt Risse in Wändern und Fugen. Auch bei einigen Türen war von Problemen die Rede. Einige Mängel wurden behoben, das Beweissicherungsverfahren zieht sich aber bis heute hin.

Für die Stadt Bitburg ist die „Halle für alle“ zu einem unverzichtbaren Bestandtteil des kulturellen Angebots geworden. Laut Krämer hat sich auch die Idee, die Stadthalle gemeinsam mit der Marken- und Erlebniswelt zu errichten, als zukunftsweisendes Modell erwiesen, das vom Land begleitet und finanziell unterstützt wurde.

„Als Mittelzentrum mit einem großen Umland ist die Stadt Bitburg stolz, mit der Stadthalle eine weitere beliebte und gut frequentierte Infrastruktur-Einrichtung bieten zu können“, sagt Krämer.

Die nächste Veranstaltung lässt auch nicht mehr lange auf sich warten. Das Prümer Orchesterprojekt wird am Samstag, 2. Februar, in der Bitburger Stadthalle ab 19 Uhr ein Konzert geben.

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