Die "Heinzelmännchen" kommen zurück

BITBURG. Schüler, Lehrer, Eltern und Ehemalige feiern den 50. Geburtstag der Grundschule Bitburg-Nord. Das für den Monat Mai geplante Fest gibt unter anderem Einblicke in die Geschichte der Schule "Im Brühl".

Durchschnittlich waren 1956 in der Katholischen Volksschule Bitburg-Nord in einer Klasse etwas mehr als 46 Schüler untergebracht. 50 Jahre später, im Wonnemonat Mai, wollen Schüler, Eltern, Ehemalige und Lehrer den Geburtstag der Grundschule Bitburg-Nord feiern. Während des halben Jahrhunderts hat sich einiges getan. Ein Blick zurück: Als nach Kriegsende im Oktober 1945 der Unterricht an den Schulen wieder aufgenommen werden sollte, stand kein Raum für den Unterricht in Bitburg zur Verfügung. Wegen Raumnot Umzug "Im Brühl"

Die Schulgebäude waren zerstört oder unbrauchbar. Lediglich das Gebäude des "Alten Gymnasiums" war einigermaßen erhalten geblieben. Davon wurden vier Räume der Volksschule überlassen. Um der Raumnot Herr zu werden, entschloss sich die Stadt Bitburg zu einem Schulneubau im Norden der Stadt, "Im Brühl". Am 12. Oktober 1956 wurde die Schule als katholische Volksschule "Im Brühl" eingeweiht. Erster Rektor war Jakob Born. Im selben Jahr legte der Stadtrat zwei selbständige Schulbezirke fest: Die Katholische Volksschule Bitburg-Süd und die Katholische Volksschule Bitburg-Nord. Da die Schülerzahlen weiter anstiegen, sah sich die Nordschule gezwungen, einen Klassenraum in der Katholischen Volksschule-Süd zu beziehen. "Ich musste mit dem Auto von der Nord- zur Südschule pendeln, da meine Klasse in die Südschule ausgegliedert worden war", sagt Alois Meyer, ehemaliger Lehrer der Nordschule. Personal- und Schulraumnot führten in den folgenden Jahren zu jahrgangsgemischten Klassen und Schichtunterricht. Dies war auch 1966 noch der Fall. Alois Meyer erinnert sich: "Ich unterrichtete die dritte und vierte Klasse gemeinsam. Während sich ein Teil der Klasse mit Stillarbeit befasste, beschäftigte ich mich mit dem Rest der Schüler." Auch Schichtunterricht war ihm nicht fremd. "Ein Teil der Schüler musste vormittags, der andere Teil nachmittags zum Unterricht antreten", sagt der Lehrer, der 1960 bei der Nordschule seinen Dienst antrat. Im selben Jahr wurde die Nordschule aufgestockt. Dadurch erhielt die Schule vier weitere Klassenräume. Diese umfasste nun alle acht Schuljahre. Mit Gründung der Mittelpunktschule 1965 gab die Volksschule Bitburg-Nord ihre siebten und achten Schuljahre ab. Von 1970 an besuchten auch die Kinder des fünften und sechsten Schuljahrs die neue Hauptschule, die zunächst im "Alten Gymnasium" untergebracht war. Inzwischen haben sich die Schule und deren Lerninhalte verändert. Aus der Volksschule ist innerhalb von 50 Jahren eine Grundschule geworden. In einer Klasse werden nur noch etwa 22 Schüler unterrichtet. Für das Fest zum Jubiläum haben Lehrer und Eltern bereits ein vielseitiges Programm erstellt. "Die meisten Ideen dazu kamen von den Eltern", sagt Rektorin Agnes Hackenberger. Die Kinder werden bei den geplanten Projekttagen mit dem Motto "Eine Reise durch 50 Jahre" gefordert werden. Dabei sollen sie durch unterschiedliche Themen in die vergangenen Jahrzehnte zurückversetzt werden. In einer "Nordschul-Schau" im Haus der Jugend in Bitburg werden unter anderem die "Heinzelmännchen von Köln" wieder aufgeführt. In den Jahren 1961 und 1962 wurde dieses Singspiel bereits mit Grundschülern unter Alois Meyer inszeniert. Nun will er Ehemalige finden und mit ihnen und jetzigen Schülern das Stück den Besuchern präsentieren. Außerdem bastelt die Schulgemeinschaft an der Festschrift. Sie wird voraussichtlich bis Ende April fertig gestellt sein. Die Aufführungstermine zur Nordschul-Schau im Haus der Jugend in Bitburg sind am 18. Mai, um 10 und 19 Uhr und Freitag, 19. Mai, um 19 Uhr. Zum Tag der offenen Tür lädt die Schule am 6. Mai von 11 bis 16 Uhr.

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