Die Hoffnung stirbt zuletzt

Ende, Schluss, Aus: Das Jahr ist rum – zumindest kommunalpolitisch. Die oft windigen Energie-Pläne, in denen sich manche Ortsgemeinde schon kurz vor dem Sprung in ein wohltuendes Euro-Bad wähnte, sind nicht überall ausgereift.

Die Strategie, dass Nein-Sagen und der Verzicht auf die Prüfung jeglicher Option zur Zusammenarbeit das Überleben kleiner Verbandsgemeinden sichern könnte, hat sich für Irrel, Manderscheid und Kröv als nicht erfolgreich erwiesen. Sie werden - trotz Klage - mit Nachbarkommunen fusionieren müssen. Die Schulden der Kreise, Städte und Gemeinden sind an vielen Stellen weiter gewachsen. Kurz: Es war an vielen Stellen nicht das Jahr konstruktiven Gestaltens.

Und was bringt das nächste? Zentral wird dabei der 25. Mai sein. Das ist der Tag, an dem Kreistage, kommunale Räte, ehrenamtliche Bürgermeister und auch hauptamtliche Bürgermeister der fusionierten Verbandsgemeinden sowie der noch nicht fusionierten VG Speicher, wo Rudolf Becker sein Amt aufgibt, neu gewählt werden.

In den kleinen Verbandsgemeinden, die mit anderen verschmelzen müssen und jenen, denen dies in den kommenden Jahren noch bevorsteht, werden sich die wahlkämpfenden Gruppen kaum der Verlockung entziehen können, die Fusion verteufeln und vor allem die Wichtigkeit des Erhalts jeder Verwaltung unabhängig von Effektivität, demografischem Wandel und tatsächlicher Nutzungsfrequenz von Verbandsgemeinde-Amtsstuben durch normale Bürger als wichtiges Anliegen als höchstes Ziel postulieren.

Interessant zu beobachten wird sein, ob jenseits dessen auch schon die für die nächsten Jahre geplante Reform der Landkreise ins Blickfeld rückt. Dies wird zentral davon abhängen, ob die Landesregierung dieses Thema vor der Kommunalwahl weiter konkretisiert. Fakt ist allerdings, dass, sofern die Mainzer auf Kurs bleiben, viele Kreistage zum letzten Mal in dieser Form gewählt werden. Alles andere, als dass auch hier die lokalen Protagonisten zu Lobeshymnen auf kleine, bevölkerungsmäßig schrumpfende und überschuldete Landkreise ansetzen anstatt echte Verbesserungsoptionen durch neue Strukturen zu diskutieren, wäre - leider - eine Überraschung. Aber vielleicht klappt es ja doch einmal mit einem konstruktiven Jahr. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

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