Infrastruktur Die Bitburger Housing soll das Leuchtturmprojekt werden
Bitburg · Stadtrat und Bauausschuss informieren über die Machbarkeitsstudie zum Projekt.
2600 zusätzliche Wohnungen werden im Kreis bis 2030 benötigt, davon allein 960 in Bitburg. Das zumindest sind die Zahlen, von denen Detlef Lilier ausgeht. Der Planer des Fachbüros Firu betreut als Gesamtleiter die Machbarkeitsstudie zum Bitburger Housing-Areal. Demnach könnte der geschätzte Bedarf an 960 Wohnungen zum Großteil über die Konversion des 60 Hektar großen Housing-Areals abgedeckt werden.
Bis zu 550 neue Wohnungen könnten dort entstehen, teils durch den Umbau der dort vorhandenen Wohnblocks, teils durch den Abriss der amerikanischen Liegenschaften und den Bau neuer Häuser und Wohnanlagen. Dass die Housing bei der Schaffung neuen Wohnraums eine wichtige Rolle spielen wird, stand bereits vor Beauftragung der 114 000 Euro teuren Machbarkeitsstudie nie in Frage.
Unklar war bislang allerdings, was dort außer Wohnen sonst noch möglich sein soll. Das Planungsbüro hat deshalb im Rahmen eines Workshops, an dem 40 Vertreter aus Politik, Verwaltung, Standortentwicklung, Wirtschaft und Freizeit beteiligt waren, drei Wachstumsszenarien entwickelt. Im ersten Szenario liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklung eines Wohnviertels, Szenario zwei beinhaltet ergänzend dazu die Entwicklung eines medizinischen Dienstleistungs- und/oder Berufsbildungszentrums und das dritte Szenario setzt noch einen drauf. Als sogenanntes „Green-Tech-Cluster Eifel“ soll die Housing Anziehungspunkt für Unternehmen aus öko-technologischen Branchen werden. Sowohl Planer als auch Mitglieder des Workshops präferieren ganz klar Szenario drei, das als Leuchtturmprojekt fungieren soll. „Sollte das nicht funktionieren, so kann man immer noch ein Szenario tiefer ansetzen“, sagt der Planer.
Das überzeugt auch die Mitglieder von Stadtrat und Bauausschuss. Einstimmig beschließen sie, für die Bearbeitung der Machbarkeitsstudie das Leitbild-Szenario Green-Tech-Cluster Eifel zu priorisieren. Was die Umsetzung betrifft, sind sich Planer und Gremien ebenfalls weitgehend einig, dass das gesamte Vorhaben für die Stadt Bitburg allein eine Nummer zu groß ist.
Ähnlich wie bei der Konversion des Flugplatzes und der Alten Kaserne soll deshalb auch die Umnutzung des Housing-Areals nach Möglichkeit von der „kommunalen Familie“ in Angriff genommen werden. Im konkreten Fall gehören dazu neben der Stadt noch der Eifelkreis und die VG Bitburger Land. Wie Bürgermeister Joachim Kandels erklärt, hätten der Kreis und auch die VG bereits Interesse signalisiert. Das gilt laut Kandels auch für die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima).
Auf die Unterstützung durch die Bima ist die kommunale Familie angewiesen. Schließlich ist die Bundesanstalt Eigentümerin der Fläche. Im nächsten Schritt soll das Planungsbüro ein Maßnahmenkonzept erarbeiten.