"Die Hunde haben Blut geleckt"

Während von den Hunden, die in den vergangenen Wochen in Badem Kälber und Kühe angegriffen haben, noch jede Spur fehlt, ist der betroffene Landwirt verärgert über die Praktiken bestimmter Hundehalter.

 Wildernde Hunde haben Kühe in Badem angefallen. TV-Foto: Uwe Hentschel

Wildernde Hunde haben Kühe in Badem angefallen. TV-Foto: Uwe Hentschel

Badem. Mit einigen Hundebesitzern habe die Polizei bereits gesprochen, doch hätten diese Gespräche eher der Prävention gedient, sagt Otmar Lehnertz, zuständiger Oberkommissar der Polizeiinspektion Bitburg. Bislang habe sich keine der Vermutungen, um welche Hundebesitzer es sich handeln könnte, bestätigt. Dennoch habe die Veröffentlichung in der Zeitung möglicherweise dazu beigetragen, dass es in der Zwischenzeit zu keinen weiteren Vorfällen gekommen sei, sagt Lehnertz und nimmt damit Bezug auf einen Volksfreund-Beitrag vom vergangenen Freitag.

Kalb bis zu den Rippen abgefressen



Dort wurde über streunende und jagende Hunde berichtet, die in den vergangenen Wochen bei Badem wiederholt Weidevieh angegriffen und dabei ein Kalb getötet und ein weiteres schwer verletzt hatten, so dass auch dieses eingeschläfert werden musste. Eine Kuh, die bei einem der Angriffe wahrscheinlich die Kälber schützen wollte, wurde ebenfalls verletzt. Ihr haben die Hunde unter anderem ein Stück vom Schwanz abgebissen.

Landwirt Richard Elsen, Eigentümer der verletzten und getöteten Tiere, ist fassungslos. Und sauer. Fassungslos, weil das von den Hunden getötete drei Monate alte Kalb von den Hinterklauen bis zu den Rippen komplett abgefressen wurde. Und sauer, "weil die Leute ihre Hunde einfach durch den Wald und über die Wiesen laufen lassen, ohne zu wissen, was in der Zwischenzeit abgeht".

So gebe es Hundebesitzer, die mit dem Auto ankämen, ihre Tiere auf der eines Seite des Waldes raus ließen und dann weiterfahren würden, um die Hunde an anderer Stelle wieder einzusammeln. Für den Landwirt "ist es nicht nachvollziehbar, wie man als Hundebesitzer so verantwortungslos sein kann."

Auf mindestens 2500 Euro inklusive der Folgekosten schätzt Elsen den Schaden, der ihm bislang entstanden ist. Doch die Kosten, auf denen er wahrscheinlich sitzen bleiben wird, sind nicht das einzige Problem. So liegen die Weiden nahe der Bundesstraße zwischen Erdorf und Badem. "Das Vieh wird unruhig", sagt der Landwirt, und es könne durchaus passieren, dass die Kühe bei einem weiteren Angriff den Weidezaun durchbrechen und auf die Straße laufen. Dann wären auch Auto- oder Motorradfahrer gefährdet.

Doch auch von den Hunden selbst geht nach Ansicht des Landwirts eine immer größere Gefahr aus. "Jetzt waren es noch Kälber, doch die Hunde haben Blut geleckt", sagt Richard Elsen. "Und das nächste Mal greifen sie vielleicht Kinder mit Hunden an."

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