Die Ideen sprudeln: Mehr als 80 Bürger diskutieren Vorschläge für Bitburgs Landesgartenschau-Bewerbung

Bitburg · Was macht die Eifel einzigartig? Wie müsste sich die Housing entwickeln, damit diese zu einem guten neuen Stadtviertel wird, das gerne besucht wird? Über solche Fragen haben 80 Teilnehmer bei der Bürgerwerkstatt zur Bewerbung für die Landesgartenschau 2022 diskutiert. Ergebnis: jede Menge Ideen, auf die einer alleine kaum gekommen wäre.

Die Ideen sprudeln: Mehr als 80 Bürger diskutieren Vorschläge für Bitburgs Landesgartenschau-Bewerbung
Foto: Dagmar Schommer
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Es geht nicht um eine "Blümchen-Show". Das stellt Clas Scheele, Landschaftsarchitekt vom Büro RMP in Bonn, gleich klar. Die Landesgartenschau sei ein "Event" für sechs Monate. Nicht mehr, nicht weniger. Zentral ist für den Planer die Frage, was Bitburg und die Eifel mit diesem Großereignis bewirken wollen, was Stadt und Kreis noch Jahre nach der Schau prägen soll. Darüber diskutieren Scheele und seine Kollegen am Mittwochabend bei der Bürgerwerkstatt im Haus der Jugend.

Skaterpark und Rollator-Routen

Fest steht, die Schau soll "strukturell was bewegen", wie das der Planer ausdrückt. Zunächst mal ist damit die Entwicklung des über Jahrzehnte militärisch genutzten Housinggeländes gemeint. Hinzu kommt, dass dieses Ereignis eine Strahlkraft auf die ganze Eifel ausüben soll - von Arzfeld bis in die Südeifel, von Luxemburg bis an die Tore zur Mosel. Dafür braucht es Ideen.

"Was ist das, was jemand, der die Eifel besucht, auf jeden Fall gesehen und erlebt haben sollte", fragt Scheele. Und die Antworten darauf überraschen auch die Planer. Jenseits von Sehenswürdigkeiten wie Schlössern und Burgen - ob Weilerbach, Malberg oder Rittersdorf und Dudeldorf -, der unverwechselbaren grünen Hügel-Landschaft mit Streuobstwiesen, Feldern und kleinen Wäldern natürlich, klar, kommen da auch Anregungen wie Schnaps. Batralzem, ein Wort, das die Bonner erstmal buchstabieren lernen, ist ein solcher, für die Eifel typischer Schnaps, den man, so der Vorschlag eines Bürgers, bei einer Gartenschau ebenso bewerben könnte wie die Schnapsproben, die einige Landwirte auf ihren Höfen anbieten.

Wie sich Eifel-Produkte, ob Schinken oder Ei, regionale Küche, Bräuche wie das Verbrennen von Strohmännern oder auch Gastro-Routen und die jahrtausendalte Siedlungsgeschichte dieses Landstrichs in eine Gartenschau einbinden lassen, ist ebenso Thema der moderierten Gesprächsrunden wie die Frage, was denn konkret auf dem Housinggelände passieren könnte, was eine Strahlkraft weit über die Gartenschau hinaus behält. Während sich eine Bürgerin wünscht, dass die Möglichkeiten zu Weiterbildung, insbesondere Erwachsenenbildung doch mit der Neuansiedlung entsprechender Einrichtungen auf dem Housingareal ausgebaut werden könnten, geht es für den Nächsten um einen Skaterpark und wieder andere schlagen Nordic-Walking-Strecken im Speziellen und Sportmöglichkeiten im Allgemeinen vor - auch Mountainbiking und Rollator-Routen sind Thema. Die Ideen sprudeln nur so.

Es kristallisiert sich heraus, dass neue Wege, Verbindungen und Anbindungen ein zentrales Thema werden - und zwar in vielerlei Hinsicht. Die Housing, in der ein Grüngürtel entstehen könnte, soll mit anderen Erholungsorten wie Kolmeshöhe und Mötscher Wald wie auch der Innenstadt verbunden werden. Aber auch Sehenswürdigkeiten wie Burgen und Schlösser, die Teufelsschlucht oder der Naturpark Südeifel und der Stausee sollen nicht nur als "Zitat" in Miniaturform bei einer Gartenschau beworben werden, sondern die Wege von Bitburg zu solchen Orten könnten für Radfahrer wie Wanderer besser gestaltet und ausgeschildert werden. Bürgermeister Joachim Kandels resümiert am Ende zufrieden: "Die Ideenvielfalt ist beeindruckend. Wir haben wirklich eine Chance. Hier geht es um die Bewerbung eines ganzen Landstrichs."

Weitere Infos aus der Bürgerwerkstatt unter www.volksfreund.de/bitburg Was ist Ihrer Meinung nach bei einer LGS in Bitburg wichtig? Schreiben Sie an eifel@volksfreund.de (Name und Wohnort nicht vergessen).

meinung
Dagmar Schommer
So geht Eifel


Raus aus der Hektik, rein in die Eifel. Zurück zu Natur und Ursprünglichkeit. Eine Landesgartenschau, die einen ganzen Landkreis zum Thema macht, ist neu. Für die Eifel eine Riesen-Chance: den Landstrich mit seinen Besonderheiten auf einer großen Plattform zu vermarkten. Und: sich dabei auch selbst bewusst zu werden, was die Heimat denn liebenswert macht. Und: Strukturen und Angebote zu schaffen, die noch mehr Lebensqualität für Stadt und Kreis bringen. So geht Zukunft! d.schommer@volksfreund.de

Extra Zeitplan
Nächste Etappe ist die Sitzung des Stadtrats, der Ende Januar über das Konzept für die Bewerbung um die Landesgartenschau entscheidet. Bis dahin wird auch eine Kostenkalkulation vorliegen. Es folgt ein Bürgerforum am 16. Februar. Abschließend beraten Stadtrat und Kreistag in einer gemeinsamen Sitzung Mitte März. Die Bewerbungsfrist endet am 31. März.

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