Die Innenstadt bekommt ein neues Gesicht

Bitburg · Ein bewegtes Jahr: Der Bitburger Stadtrat hat 2011 entschieden, wer den Postplatz umgestaltet, den Planentwurf für das Einkaufszentrum Limbourgs Hof gebilligt und einen Grundsatz-Beschluss für die Bit-Galerie und den Ausbau der Fußgängerzone gefasst. Die Weichen sind gestellt, 2012 rollen die Bagger.

Bitburg. Ein richtig dicker Schmöker käme dabei heraus, würde man die gesamten Sitzungsunterlagen binden lassen, die der Bitburger Stadtrat dieses Jahr zu bearbeiten hatte. Etwa 1100 Seiten würde diese Übersicht über Bitburgs Kommunalpolitik zählen.
In neun Sitzungen hat der Stadtrat knapp 80 Tagesordnungspunkte auf dem Programm gehabt - Themen, die in mehr als 25 Sitzungen diverser Ausschüsse vorab beraten wurden. Folgende Beschlüsse werden die Entwicklung der Innenstadt maßgeblich prägen:

Limbourgs Hof: Ende November billigte der Bauausschuss den Plan für das Einkaufszentrum Limbourgs Hof - ein Sieben-Millionen-Euro-Projekt des Grundstückseigentümers Otto Freiherr Hiller von Gaertringen. Angesiedelt werden sollen ein 2500 Quadratmeter großer Edeka-Markt und eine knapp 700 Quadratmeter große DM-Drogerie. Darüber hinaus entsteht in dem hofartig angelegten Gebäudekomplex Platz für zwei kleinere Einzelhandelsbetriebe. Mit zum Konzept gehören auch rund 170 Stellplätze. Hiller von Gaertringen will im Frühjahr mit den Bauarbeiten beginnen. Ende 2013 soll Limbourgs Hof stehen.

Bit-Galerie: Nur fünf Fußweg-Minuten entfernt soll Ende 2013 nach den Plänen von Projektentwickler Stefan Kutscheid auch die Bit-Galerie eröffnen - eine Einkaufspassage, die die Fußgängerzone mit dem Beda-Platz verbindet. Auf einer Verkaufsfläche von rund 12 000 Quadratmetern sollen unter anderem Media-Markt, H&M, eine Drogerie, ein Lebensmittel- und ein Buchhandel sowie ein Sport- und ein Schuhladen einziehen. Hinzu kommen noch etwa zehn kleinere Läden. Zudem sind mehr als 500 Stellplätze auf zwei Parkdecks geplant.
Nachdem der Stadtrat im März beschlossen hat, einen Bebauungsplan aufzustellen, folgte im August in nicht-öffentlicher Sitzung ein Grundsatzbeschluss für die Bit-Galerie - das Signal, dass die Politik hinter dem 50-Millionen-Euro-Projekt steht. Kutscheid will bis Mitte 2012 Baurecht erreichen und die Grundstücke erwerben, um im Spätsommer mit den Bauarbeiten beginnen zu können.

Postplatz-Umgestaltung: Von der Bit-Galerie schlendert der Spaziergänger der Zukunft dann zur Fußgängerzone, wo am neu gestalteten Postplatz das Stadtleben pulsiert. Mitte Dezember hat der Stadtrat entschieden, dass die Trierer Wohnungsbaugesellschaft GBT als Sieger aus dem Anfang des Jahres ausgeschriebenen Investoren-Architekten-Wettbewerb hervorgeht. Die GBT plant einen Winkelbau entlang des Spittels und der Poststraße, der sich mit zwei Durchbrüchen zum Borenweg hin öffnet, damit Fußgänger vom Postplatz Richtung Krankenhaus flanieren können.
Im Erdgeschoss sollen ein Lokal mit Außengastronomie sowie kleinere Läden angesiedelt werden. In den Obergeschossen sind ausschließlich Wohnungen geplant. Am Borenweg wird der Winkelbau mit einem kleineren Eckgebäude abgeschlossen, in dem sich die Postbankfiliale oder Arztpraxen ansiedeln könnten. Die genaue Investitionssumme dieses Projekts ist noch nicht bekannt. Mehrere Millionen Euro werden es aber sicher sein.
Ende Oktober haben Stadtrat und Bauausschuss in einer nicht-öffentlichen Sitzung entschieden, auf die Errichtung einer öffentlichen Tiefgarage mit 40 Stellplätzen zu verzichten. Die GBT plant, spätestens Mitte 2012 mit den Bauarbeiten zu beginnen, so dass auch dieser Neubau Ende 2013 steht.

Hauptstraße: Bis dahin haben sich die Bitburger dann so an Bagger in der Innenstadt gewöhnt, dass sie es auch verkraften, wenn die Fußgängerzone Abschnitt für Abschnitt zur Baustelle wird. Schon seit Jahren soll Bitburgs Hauptflaniermeile, die Hauptstraße, saniert werden. Gedacht ist unter anderem an ein neues Pflaster, neue Beleuchtung sowie neue Sitzmöbel.
Doch der Ausbau wurde immer wieder verschoben. Nun hat der Stadtrat im Rahmen des Grundsatzbeschlusses für die Bit-Galerie festgelegt, dass deren Erschließung zusammen mit dem Ausbau der Fußgängerzone angegangen werden soll und die Stadt dafür Städtebaufördermittel beim Land beantragt. Ziel ist es, die Fördermittel kommendes Jahr zu sichern, so dass mit dem Ausbau 2013 begonnen werden kann. 2015 folgt - so sieht es die mittelfristige Investitionsplanung im jüngst verabschiedeten Haushalt vor - die Sanierung der westlichen Altstadt zwischen Rathaus und Konrad-Adenauer-Platz.Meinung

Ein Rat, der viel bewegt
Wie spannend Kommunalpolitik ist, zeigt schon die kleine Auswahl an Entscheidungen des Stadtrats, die die Entwicklung der Bitburger Innenstadt in den kommenden Jahren prägen wird. Natürlich sind sich die 28 Köpfe im Rat dabei nicht immer einig. Was den Stadtrat auszeichnet, sind die oft kontroversen, aber immer fairen und an der Sache orientierten Diskussionen. Das zeigt auch: Die Räte üben ihr zeitaufwendiges Ehrenamt mit Leidenschaft aus und sind sich der Tragweite ihrer Beschlüsse bewusst. Dafür gebührt ihnen Respekt. Was sie entscheiden, bewegt Bitburg. d.schommer@volksfreund.de

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