Die Jugend im Fokus

Mit einem neuen Konzept wollen die Macher der Arzfelder Westeifelschau frischen Wind in die Gewerbeausstellung bringen. In Zusammenarbeit mit Betrieben und Schulen soll die Messe auch dazu dienen, über Ausbildungsplätze zu informieren.

 „Ausbildung“ lautet diesmal das Motto der Arzfelder Westeifelschau. Die Veranstalter hoffen auf mindestens 80 Aussteller und erwarten rund 10 000 Besucher. TV-Foto: Archiv/Rudolf Höser

„Ausbildung“ lautet diesmal das Motto der Arzfelder Westeifelschau. Die Veranstalter hoffen auf mindestens 80 Aussteller und erwarten rund 10 000 Besucher. TV-Foto: Archiv/Rudolf Höser

Arzfeld. Die klassische Gewerbeausstellung hat es derzeit schwer. Immer skeptischer bewerten viele Betriebe das aufwendige und teure Engegagement auf Messen, zumal auch die Besucherzahlen rückläufig sind. Um trotzdem erfolgreich zu sein, bedarf es da schon besonderer Ideen und neuer Anreize. Diesen Weg geht die Westeifelschau in Arzfeld.

Potenzielle Azubis sind Zielgruppe



Die alle zwei Jahre von Gewerbeverein Arzfeld und Umgebung veranstaltete Messe will im kommenden Jahr (29. April bis 2. Mai) mit einem neuen Konzept punkten. "Unsere neue Zielgruppe sind die Jugendlichen, die einen Ausbildungsplatz suchen", sagt Herbert Zahnen, der erste Vorsitzende des Arzfelder Gewerbevereins. Deshalb habe man die Schau unter das Motto "Ausbildung" gestellt. Ausbildende Betriebe können sich und die Ausbildungen mit Vorträgen und Vorführungen präsentieren, Jugendliche sich informieren und erste Kontakte knüpfen. "Beide Seiten sollen wirklich etwas davon haben", sagt Betram Lenz vom Gewerbeverein. Aber natürlich soll die Schau auch wie gehabt ein Schaufenster der Region sein, in der sich die Betriebe den Besuchern präsentieren können. Das Konzept scheint jedenfalls anzukommen. "Von den Schulen im Eifelkreis haben wir darauf eine sehr positive Resonanz bekommen", berichtet Zahnen. Auch vonseiten der Betriebe und der Agentur für Arbeit gebe es ein positives Echo.

Schirmherr Patrick Schnieder, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld, ist überzeugt: "Das ist eine klasse Sache. Ausbildung ist das Thema, um das es im Moment geht." Gerade angesichts der demografischen Entwicklung mit der sinkenden Zahl an Bewerbern sei es für viele Betriebe äußerst wichtig, gute Auszubildende zu bekommen. "Auf der Westeifelschau können die Betriebe gezielt für sich werben, und die Auszubildenden können sich gezielt informieren", sagt Schnieder.

"Das ist natürlich für viele Firmen ein Anreiz, sich auf der Ausstellung zu präsentieren", sagt Zahnen, der hofft, so auch Firmen zu gewinnen, die sich - weil sie nur Geschäfts- und keine Privatkunden haben - eher selten auf Gewerbeaustellungen präsentieren. Vor allem diese Firmen könnten interessierte Jugendliche auf sich aufmerksam machen. Die Organisatoren hoffen, diesmal mindestens 80 Aussteller gewinnen zu können, und rechnen mit rund 10 000 Besuchern.

Meinung

Interessanter Ansatz

Die Türen auf und alle kommen: So einfach ist es für Gewerbeschauen landauf, landab schon lange nicht mehr. Vielmehr müssen neue Ansätze gesucht werden, um Betriebe und Besucher zueinander zu bringen. Die Idee, Gewerbeschau und Ausbildungsbörse zueinander zu bringen, könnte dabei die gewünschten Früchte tragen. Denn das Konzept ist schlüssig: Nahe beinander können sich Jugendliche über verschiedene Ausbildungsberufe in ihrer Region und die Betriebe, die sie anbieten, informieren. Die Ausbildungsbetriebe können in diesem Umfeld auf sich aufmerksam machen und sich präsentieren - eine Chance gerade für Betriebe, die weniger bekannt sind und dennoch gute Auszubildende suchen. Geht das Konzept des Arzfelder Gewerbevereins auf, können beide Seiten profieren - und die Westeifelschau noch dazu. c.brunker@volksfreund.de

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