Kirche Die Kirche von unten formiert sich weiter

OBERKAIL · Ein neuer Verein möchte das kirchliche Leben im Ort erhalten. Unterstützt werden sollen Seniorentreffs, Jugendgruppen und vieles mehr.

 Die Vorsitzende des Fördervereins St. Michael Oberkail Rita Braun (links) und ihr Stellvertreter Tarlach Wohlers (Zweiter von links) mit Kindern aus der Jugendgruppe Oberkail, deren Sommerausflug vom Förderverein unterstützt wurde.

Die Vorsitzende des Fördervereins St. Michael Oberkail Rita Braun (links) und ihr Stellvertreter Tarlach Wohlers (Zweiter von links) mit Kindern aus der Jugendgruppe Oberkail, deren Sommerausflug vom Förderverein unterstützt wurde.

Foto: Rudolf Höser

Die katholischen Christen in Oberkail haben den „Förderverein St. Michael Oberkail“ gegründet. Die Förderung des kirchlichen Gemeindelebens spielt dabei die zentrale Rolle.

Sie wollen nichts unversucht lassen, die aus ihrer Sicht absehbaren Nachteile der Bistumsreform abzufedern. Rita Braun ist die Vorsitzende des Fördervereins St. Michael Oberkail, Tarlach Wohlers ihr Stellvertreter. Im TV-Gespräch mit beiden beschreiben sie die Motivation der Oberkailer, die zur Gründung des Fördervereins geführt haben.

„Im großen Gebilde der Pfarreien befürchten wir, dass wir als Stiefkinder behandelt werden“, äußert Rita Braun ihre Bedenken. Es sei ja versprochen worden, dass alle finanziellen Mittel in den Gemeinden bleiben. Wenn es aber die Pfarrei als juristische Person nicht mehr gibt, dann zweifeln die Oberkailer daran, wie hier ein Rechtsanspruch verwirklicht werden kann.

„Grundsätzlich halte ich die Bistumsreform für notwendig. Es ist einfach nicht mehr genug Personal da, um die Strukturen alter Art aufrecht zu erhalten. Die Reform hätte aber anders angepackt werden müssen. Die Einbindung der Leute vor Ort war nach meiner Ansicht nicht ausreichend“, sagt Tarlach Wohlers.

So ginge die Reform an den Menschen vorbei, die ohnehin schon mit der Kirche hadern, hieß es weiter.

Nun wollen die Oberkailer aber nicht lange Klagelieder anstimmen, sondern sie haben die Initiative ergriffen. Bereits im vergangenen Jahr haben sie den Förderverein gegründet, der inzwischen rund 60 Mitglieder hat. Zweck des eingetragenen und als gemeinnützig anerkannten Vereins ist es, das kirchliche Gemeindeleben, die Messdienerarbeit, die Jugend- und Erwachsenenarbeit zu fördern.

Das soll mit der Förderung von Jugendtreffs, Unterstützung von Seniorentreffen, Unterstützung und Unterhaltung des Jugendheims und der Bücherei geschehen.

„Unser Förderverein ist keine Gegenveranstaltung zur Kirche, sondern der Versuch, das wenige kirchliche Leben, was wir hier vor Ort noch haben, mit Leben zu füllen“, betont Wohlers ausdrücklich. Der Verein sei auch mit Wissen und Unterstützung der Kirche gegründet worden, hieß es. So wurden bereits einige Aktionen durchgeführt. Im Dezember 2018 hat der Förderverein die „Adventliche Burgstraße“ organisiert und in diesem Sommer wurde die Jugendgruppe finanziell bei der Durchführung ihrer Ausflugsfahrt unterstützt. „Weitere Aufgaben brauchen wir nicht lange zu suchen. So liegt uns etwa die Restaurierung der Kreuzwegstationen am Herzen und auch an der Frohnertkapelle gibt es viel zu tun. Vor allem aber wollen wir uns um die Christen selbst, die Menschen vor Ort, kümmern. Es soll in Oberkail niemand das Gefühl haben, vom kirchlichen Leben ausgeschlossen zu sein“, sagte Rita Braun.

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