Jubiläum 50 Jahre Kita Schwirzheim - Und wieso es schon über 60 sein könnten

Schwirzheim · Seit einem halben Jahrhundert verbringen Kinder aus Schwirzheim und umliegenden Dörfern ihren Tag im Gemeindehaus. Dieses ist aber sogar 13 Jahre älter. Ortsbürgermeister Josef Sohns erklärt, wieso es in dieser Zeit noch keine Kita gab.

 Die Kita in Schwirzheim strahlt vor Freundlichkeit.

Die Kita in Schwirzheim strahlt vor Freundlichkeit.

Foto: Fritz-Peter Linden

1958 wurde das Schwirzheimer Gemeindehaus - auch Europahaus genannt - errichtet. Ein funktionales Zentrum für alle Bewohner der Ortsgemeinde. So wurde zum Beispiel der untere Bereich des Gebäudes mit Tiefkühltruhen bestückt, da nicht alle Einwohner so etwas hatten.

In weiser Voraussicht auf eine weitere Nutzungsmöglichkeit plante der ehemalige Ortsbürgermeister Josef Krump-Göbels in der ersten Etage auch Räume für einen Kindergarten ein. Bis dort im Jahr 1971 Kinder zu spielen anfingen verging allerdings mehr als ein Jahrzehnt. Wieso war das so?

„Als ich mir die Unterlagen aus dieser Zeit genauer angeschaut habe, habe ich den Eindruck bekommen, dass die Ortsgemeinde damals finanziell am Krückstock gegangen ist und sich die Fertigstellung des Kindergartens einfach nicht leisten konnte“, erklärt sich Bürgermeister Sohns den Umstand.

1971 wurde das Projekt dann mithilfe eines Förderantrags zu Ende umgesetzt. Zum offiziellen Start am 1. Juli waren insgesamt 37 Kinder (30 aus Schwirzheim, vier aus Gondelsheim und drei aus Baselt) angemeldet. Die erste Leiterin Irene Hohn wurde damals durch eine Helferin unterstützt: Ein ganz schön großes Arbeitspensum.

In den Folgejahren veränderte sich das Einzugsgebiet dahingehend, dass nur noch Kinder aus Schwirzheim und Duppach den Kindergarten besuchten und zum 25. Jubiläum war die Kinderzahl auf 26 geschrumpft. Doch als die Quantität der Kinder langsam sank, wurde die Qualität der Betreuungsräume schlagartig erhöht.

1998/1999 wurde das Gemeindehaus komplett saniert und umgebaut. Sohns erzählt, dass alles aus den unteren Etagen rausgeflogen ist und ein neuer 2-Gruppen-Kindergarten dort einzog. Oben, in den alten Kita-Räumlichkeiten befindet sich auch heute noch der Gemeindesaal.

Da die Ortsgemeinde Duppach zur Verbandsgemeinde Gerolstein gehört, wurde 2009 vom Jugendhilfeausschuss Daun entschieden, dass die Kinder von dort den Kindergarten Kalenborn-Scheuern besuchen müssen. 5 Jahre später im Juli 2014 verließ das das letzte Duppacher Kind die Schwirzheimer Kita.

Seitdem hat sich wieder einiges geändert: Ein Ruheraum wurde neu gebaut und die Kita hat ihrem Repertoire weitere Kompetenzen hinzugefügt. Seit 2012 bis heute bietet sie eine Ganztagsbetreuung mit frisch in der Kita-Küche zubereitetem Essen an und kann seit dem Jahr 2013 auch Einjährige aufnehmen.

Für die Herausforderungen durch das neue Kita-Gesetz, dass am 1. Juli in Kraft tritt, sei die Schwirzheimer Einrichtung laut Sohns ebenfalls gut gerüstet.. In den vorhandenen Räumlichkeiten können 25 Kinder aufgenommen werden. Um die neuen darin festgelegten Qualitätsstandards zu treffen, müssen lediglich die Kücheneinrichtung und die Ruheräume optimiert werden.

Auf Grund des starken Jahrganges 2019 und einigen Zuzügen sei die Kita zur Zeit auch voll belegt.

Für einen Großteil der Geschichte war Marga Christen dabei eine Konstante der Einrichtung. Sie ist mittlerweile seit 30 Jahren Leiterin.

Das 50-jährige Jubiläum möchte Sohns auch unbedingt noch mit einem richtigen Fest feiern. Wegen der Corona-Maßnahmen verzichte man aber in diesem Jahr noch darauf. Sicher ist er sich jedoch: „Das holen wir im nächsten Jahr nach!"

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